Technologien sind das formende Prinzip der Welt 


Konzepte, Projektmanagement und Strategien für Ihre elektrisch-thermischen Erzeugungskapazitäten

Innovationsmanagement mit technischem Sachverstand setzen wir Lösungs-Konstruktiv um
Planung, System-Engineering, Entwicklung und Simulationen bis zur Inbetriebnahme
„Digital-Engineering“ in der Betriebsführung über Remote Control Center

Brennstoffzellensystem-Kraftwerk (BZKW)
Auslegung: Elektrische Leistung 1.8 MW
Thermische Leistung 800 kW
Energieträger: Biomethan/Erdgas
Prozesstechnik: Elektrochemische interne Umwandlung des Energieträgers in Wasserstoff,
der im weiteren
Prozessablauf  zwischen Kathode und Anode Strom und Wärme erzeugt.
Wasserstoff-Überschuss für externe Anwendungen, je nach Auslegung und Anforderungsprofil.


Mittwoch, 23,10,2019

„Was nichts kostet, kann nicht viel Wert sein“ ?

Wir verlieren den Kontakt zu Natur-weil die Natur immer radikaler verloren geht. Und so verarmen wir,
leider auch buchstäblich.
Denn die sozialen und ökonomischen Kosten des Verlustes summieren sich, wie Forscher vorrechnen.
Nicht romantisieren, nicht moralisieren und statt dessen kühl rechnen in Euro und Dollar-ohne schönzurechnen.
Das ist eine Art unser Verhältnis zur Natur und ihrem Nutzen zu beschreiben, die vielen nicht behagt.
Und tatsächlich lässt sich über die Natur-Dienstleistungen vor allem eins sagen: Sie ist bisher gnadenlos gescheitert.
Die Natur ist, wo immer es sich anbietet, ein Selbstbedienungsladen geblieben- in der Kosten-Nutzen-Rechnung der
Ökonomen ebenso wie in den umweltpolitischen Bilanzen der Staaten.

Der „Erdgipfel von Rio“ vor bald dreißig Jahren hatte versprochen, für mehr ökonomische Aufrichtigkeit zu sorgen,
schon,  weil die maßlose Übernutzung der Natur ihren Preis auch für die Menschen haben wird- für die heutigen
und die von morgen.
Dieser Plan ist krachend gescheitert. Ziel verfehlt, stellt auch die Wissenschaft heute nüchtern fest,
die ihrerseits einen immer höheren Aufwand betreibt, den Verlust an Natur aufzuarbeiten.
Die Erosion der organismischen Vielfalt geht ungebremst weiter, und die sozialen Kosten türmen sich immer höher-
auch wenn sie im Alltag der meisten Menschen kaum sichtbar werden.
Ein Beispiel aus “ Nature“  vom Anfang letzter Woche: Es ist eine der detailliertesten Untersuchungen zu schädlichen
Algenblüten in Süßgewässern weltweit.
In zwei Dritteln der 71 untersuchten großen Seen, wichtige Trinkwasser-Reservoire für die jeweiligen Länder,
hat sich die Wasserqualität zwischen 1984 und 2013 so weit verschlechtert, dass sich die Zahl der teils
giftigen Algenblüten deutlich zugenommen hat.

Fischer, Bauern, Touristenbetriebe- alle leiden darunter. Allein in den Vereinigten Staaten, so schreiben die
Autoren der Studie, Jeff Ho und Anna Michalak von der Carnegie Institution in Stanford, würden
Algenblüten Kosten von geschätzt vier Milliarden Dollar jährlich verursachen.
Gründe für die Abwärtsspirale gibt es wie anderen fatalen ökologischen Trends einige, einer ist aber
ganz entscheidend: die unnatürliche Überdüngung der Gewässer.
Dienstleistung der Natur
Dabei geht es nicht nur darum, wie viel Nitrat in die Abwässer gelangt. Es geht auch darum,
was in den Bereich zwischen Verursacher und Nutzer geschieht.
Eine intakte Natur könnte, das zeigen viele Beispiele weltweit, den Schaden quasi verhindern.
In der Zeitschrift „Science“ hat das an der Stanford-Universität angesiedelte „Nature Capital Project“
diese quasikostenlosen „Ökosystem-Dienstleistungen“ der Natur in einer beispiellosen räumlichen
Auflösung demonstriert.

Satelliten-Aufnahme Poebene


Es ist ein naturökonomischer Weltatlas mit einer räumlichen Auflösung von 300 Metern über
beinahe alle Weltregionen. Ein Big-Data-Projekt, das über die Forschung hinausgeht.
Denn die Wissenschaftler um Rebecca Chaplin-Kramer haben nicht nur Daten ausgewertet
und Computermodelle konstruiert, die als Prognoseinstrumente auch einen erheblichen ökonomischen
sowie politischen Wert besitzen, sie wollen damit auch pädagogisch wertvolles Material liefern.
Natur einpreisen lohnt sich zehnfach
Drei spezielle Ökosystem-Leistungen standen für den Atlas im Fokus: der Schutz vor Üb
erdüngung
durch biologische Vielfalt, der Schutz der Küsten durch Korallen, Mangroven und Seegräser sowie
die Arbeit  von Bestäubern wie Insekten für die Nahrungsmittelproduktion:
Einerseits wurden die Trends der Naturvernichtung ausgewertet und auf der anderen Seite die
Konsequenzen daraus abgeleitet. Fazit: Der Verlust an Naturflächen kommt uns teuer
zu stehen. Wasserknappheit und Ertragsverluste würden Mitte des Jahrhunderts vier bis
fünf Milliarden Menschen ökonomisch hart treffen, in Afrika, Südasien und Südamerika
kann die Natur ein halbe Milliarde Fischer und Bewohner an den Küsten immer schlechter
schützen.
Um das Drei-bis Zehnfache könnten diese Verluste theoretisch verringert werden-
würden die Staaten die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen konsequent verwirklichen.
Davon ist die Staatengemeinschaft bisher noch meilenweit entfernt.

 


Mittwoch, 09.10.2019

In Klimaschutz zu investieren lohnt sich
Anlässlich der UN-Vollversammlung zum Thema Klimaschutz appelliert ein internationales Forscherteam noch einmal
eindrücklich
dafür, auf eine Begrenzung der Erd-Erwärmung auf 1.5 Grad hinzuarbeiten.
Denn wie sie im Fachmagazin in „Science“ erklären, kann dies nicht nur schwere Folgen von  Generationen abwenden-
es lohnt sich auch finanziell.
Werde jetzt nicht gehandelt, könnten die finanziellen Einbußen die nötigen Investitionen um das Drei-bis Siebenfache
überschreiten-von gewaltigen Hungersnöten und Epidemien abgesehen, die die menschliche Population im Endeffekt von
10 Mrd. 2045 sukzessive bis 2100 auf 2.5 Milliarden Menschen schrumpfen lässt.
Die Zeit drängt-so viel ist klar.
Schon jetzt demonstrieren Wetterkapriolen wie die historisch beispiellosen Starkregen in Spanien, stärker werdende
Stürme oder immer neue Hitzerekorde wie in diesem Sommer in Deutschland.
Klimaforscher führen dies auf die schon jetzt erfolgte Erwärmung um ein Grad gegenüber den Mitteltemperaturen in
präindustriellen Zeiten zurück. “ Schon der Anstieg der globalen Mitteltemperatur um ein Grad hat die Häufigkeit von
Wetterextremen stark erhöht“, sagen Ove Hoegh-Guldberg von der University of Queensland (AUS) und seine Kollegen.
Klimafolgen unterschätzt
Im Herbst 2018 erst warnte der Weltklimarat IPPC in einem Sonderbericht vor den Folgen einer globalen Erwärmung um zwei Grad.

Schon ein halbes Grad mehr gegenüber dem 1.5 Grad-Ziel könnte Wetterextreme, Wasserknappheit und den Verlust von
Ökosystemen deutlich verstärken. Doch bisher reichen die freiwillig im Rahmen des Pariser Klimaabkommens eingereichten
Klimaschutzziele der Länder nicht einmal für das Zwei-Grad-Ziel. Würden die nationalen Ziel eingehalten, wären noch immer
drei bis vier Grad Erwärmung
zu erwarten- und selbst diese Ziele werden viele Länder, darunter auch Deutschland, voraussichtlich nicht erreichen.
Anlässlich dieser Situation hat eine internationale Gruppe von Wissenschaftlern erneut für eine Verstärkung der
Klimaschutzbemühungen appelliert. Denn sie betonen, sind die Aussichten inzwischen sogar noch schlechter als 2018
im IPPC-Bericht beschrieben.
„Wir haben die Sensitivität der natürlichen und menschlichen Systeme gegenüber dem Klimawandel unterschätzt-
und auch das Tempo, mit der die Veränderungen geschehen“, sagt Hoegh-Guldberg. “ Und wir haben die Synergieeffekte
der Klimafolgen unterschätzt- die kumulierten Folgen sind deutlich schwerwiegender als die Summe der einzelnen
Phänomene“. So verstärkt beispielsweise der Meeresspiegelanstieg die Schwere von Sturmfluten.

“ Die Erwärmung auf 1.5 Grad zu begrenzen, ist für die Menschheit essenziell, wenn man die eskalierenden Risiken von
gefährlichen, wenn nicht sogar katastrophalen Kipp-Punkten und Klimawandel-Hotspots vermeiden will“, betonen die Forscher.
Das Problem: Um das 1.5 Grad-Ziel noch  zu erreichen, muss jetzt gehandelt werden. Denn wie schon die Forscher des IPPC
ausrechneten, kann das nur gelingen, wenn die Treibhausemissionen bis 2050 auf Netto-Null gebracht werden.
Dafür allerdings muss sich die Staatengemeinschaft deutlich stärker und schneller bewegen als jetzt: “ Wir müssen unser
Handeln beschleunigen und die Ziele zur Emissionsreduktion verschärfen“, sagt Hoegh-Guldberg.
Ein gängiges Argument von Politik und Wirtschaft in diesem Kontext sind die Kosten: Es sei zu teuer und erfordere
große Einschnitte, wenn man die Klimaschutzbemühungen verstärkt, heißt es.
Doch die Forscher machen eine klare Gegenrechnung auf: „Grob geschätzt würde eine  Begrenzung der Erwärmung
auf 1.5 Grad ein jährliches Investment im Energiesektor von jährlich 2,1 bis 4,42 Billionen US-Dollar oder insgesamt
von 71 bis 150 Billionen US-Dollar erfordern“ , rechnen die Hoegh-Guldberg und sein Team vor.

Würde die Erwärmung jedoch 3,7 Grad erreichen, wie mit den derzeitigen Emissionszielen zu erwarten, dann würde
dies zu Kosten für Anpassung und Schadensbeseitigung von 496 Billionen US-Dollar führen.“ Das bedeutet,
dass es drei bis siebenmal teurer wäre nicht zu handeln als jetzt Geld in das Erreichen des 1,5 Grad-Ziels zu investieren“,
betonen die Forscher. Ein ambitionierter Klimaschutz sei daher auch wirtschaftlich gesehen eine gute Investition.
„Den Klimawandel anzugehen ist eine große Herausforderung“, sag Hoegh-Guldberg. “ Aber aus der Perspektive
des menschlichen Wohlergehens gibt es keine Alternative- es steht zu viel auf dem Spiel um nicht entschlossen zu
handeln.

Mittwoch, 25.09.2019

 

IPPC-Sonderbericht zu Klimafolgen für Ozeane und Eis

Die Erde ist zu drei Vierteln von Wasser bedeckt-entsprechend groß ist der Einfluss der Ozeane
auf Klima, Stoffkreisläufe und die
gesamte Lebenswelt auf unserem Planeten:
Ein aktueller Sonderbericht des Weltklimarates IPCC liefert nun neueste Daten und Prognosen dazu, wie die Meere und
Eisreservoire
weltweit auf den Klimawandel reagieren.

Der Bericht bestätigt, dass sich sowohl das Abschmelzen der polaren Eiskappen als auch der Meeresspiegelanstieg in letzten
Jahren deutlich verstärkt und beschleunigt haben. Setzt sich der Trend fort, könnte der Meeresspiegel bis 2100 sogar um mehr
als einen Meter ansteigen-deutlich mehr als im letzten Weltklimabericht vorhergesagt:
Wie der Sonderbericht unterstreicht, zeigen auch die Meeresumwelt und die marinen Ökosysteme klare Anzeichen für
klimabedingte Veränderungen.

In den letzten Jahren haben zahlreiche Studien bereits dargelegt, dass der Meeresspiegel durch die globale Erwärmung und die
Zunahme der Eisschmelze ansteigt und dass sich dieser Anstieg zunehmend beschleunigt, wie wir auf dieser Seite auch schon
mehrmals berichtet haben.
Auch das Abschmelzen der Gletscher in den Polargebieten, aber auch den Hochgebirgen hat
sich in den letzten Jahren weiter beschleunigt. Gleichzeitig gibt es starke Indikatoren dafür, dass sich durch den Einfluss des
Klimawandels auch eng mit dem Meer verknüpfte Wetter-und Klimaphänomene wie starke Wirbelstürme, Sturmfluten und El-Nino Ereignisse häufen.

Um diese Einzelaspekte auf eine einheitliche, wissenschaftlich abgesicherte Basis zu stellen, hat nun das Intergovernmental
Panel on Climate Chance (IPCC) alle aktuellen Erkenntnisse ein einem Sonderbericht zusammengefasst. Für den
“ Special Report on the Ocean and Cryosphere in a Changing Climate“ (SROCC) haben mehr als 100 Wissenschaftler aus
36 Nationen knapp 7000 Forschungsarbeiten aus aller Welt gesichtet und ausgewertet. Diese Daten und Aussagen bilden
nun die offizielle Basis für politische Entscheidungen von Regierungsvertretern und Gremien in aller Welt.
Meeresspiegel steigt stärker als zuvor prognostiziert

Zu den Kernaussagen des IPCC- Sonderberichtes gehören neue Daten und Prognosen zu Meeresspiegelanstieg.
Demnach liegt der jährliche Anstieg des Pegels inzwischen bei knapp vier Millimetern pro Jahr. Diese Rate erhöht
sich zudem jährlich um rund 0,1 Millimeter- der Meeresspiegelanstieg beschleunigt sich demnach immer mehr.
Der Bericht bestätigt auch, dass sich die Ursachen für das Ansteigen der Meere verschoben haben. Zwar nimmt die
Erwärmung des Meerwassers und damit verbundene thermische Ausdehnung weiterhin deutlich zu. Den größten Beitrag aber
liefert inzwischen das Abschmelzen der Eiskappen. Auch die Prognosen für die zukünftige Entwicklung des Meeresspiegels
wurden im aktuellen Bericht präzisiert und um 10 bis 15 Prozent erhöht. Demnach könnten die Pegel bei einer weiteren
Erwärmung (IPCC-Szenario RCP8.5) bis zum Jahr 2100 im Schnitt um 61 bis 110 Zentimeter gegenüber den Pegeln bis
2005 steigen.
Damit rückt erstmals auch ein Meeresspiegelanstieg von mehr als einen Meter in den Bereich des Wahrscheinlichen.
Der Sonderbericht bestätigt auch den zunehmenden Effekt der Erwärmung auf das Eis der Antarktis und Grönlands.
Demnach hat sich der Eismassenverlust in Grönland gegenüber dem Zeitraum von 1997 bis 2006 inzwischen verdoppelt
und in der Antarktis verdreifacht. Konkret hat sich die Masse des antarktischen Eisschilds in der Zeit seit 2006 um 155
Gigatonnen pro Jahr abgenommen-das ist deutlich mehr als noch im 5. Weltklimabericht angegeben.
Hauptursache hinter diesem Eisverlust ist das Ausdünnen und Zurückziehen der Auslassgletscher der Westantarktis.
Auch in Grönland hat der Gletscherrückgang in Tempo zugenommen. Lag der Eisverlust dort von 1997 bis 2006 noch bei
rund 205 Gigatonnen pro Jahr, waren es im darauffolgenden Jahrzehnt bereits 278 Gigatonnen jährlich:
Apokalyptische Folgen auch für die Meeresumwelt

Im neuen Bericht bestätigt das IPCC aber auch die ökologischen Folgen des Klimawandels für die Meeresumwelt.
So leiden besonders die marinen Ökosysteme der Tropen unter der zunehmenden Versauerung, Sauerstoffarmut und Erwärmung
des Meerwassers. „Veränderte Wechselwirkungen zwischen Arten haben zu kaskadierenden Folgen für die Struktur und 
Funktionsweise von Ökosystemen geführt“, heißt es im Sonderbericht. Das könnte schon in der nahen Zukunft zu spürbaren
Effekten  führen:
„Für die Ökosysteme der Ozeane von der Oberfläche bis zum Tiefseeboden wird bei allen Emissionspfaden
im Laufe des 21. Jahrhunderts ein Rückgang der globalen Biomasse mariner Tiergemeinschaften, ihrer Produktion und
ihres
Fangpotentials sowie eine Verschiebung der Artenzusammensetzung projiziert“, so das IPCC. Unter anderem könnte bei
ungebremsten
Klimawandel das maximale Fangpotential der Fischerei bis 2100 um 20 bis 24 Prozent sinken.
Für Warmwasserkorallen, Seegraswiesen und Tangwälder prognostizieren die Forscher selbst bei einer gemäßigten Erwärmung
um 1,5 bis zwei Grad hohe Risiken.

„Der Bericht unterstreicht, dass der Klimawandel Ozean und Kryosphäre schon stark verändert hat und dass wir Menschen auch 
schon heute von diesen Veränderungen betroffen sind“, kommentiert Klimageograf Ben Marzeion von der Universität Bremen die 
Inhalte des IPCC-Sonderberichts.
Gleichzeitig betont der Sonderbericht aber auch, dass die schlimmsten Folgen des Klimawandels noch durch entsprechende
Maßnahmen
verhindert werden können. Entscheidend dafür seien ehrgeizige und dringende Emissionsreduktionen und anhaltende Anpassungsmaßnahmen.
„Zu den wichtigsten Voraussetzungen für die Umsetzung wirksamer Reaktionen auf klimabedingte Veränderungen in Ozean
und Kryosphäre
gehört die Intensivierung der Zusammenarbeit und Koordination unter Regierungsbehörden über räumliche Maßstäbe
und
Planungshorizonte hinweg“, heißt es im IPCC-Sonderbericht. Mit anderen Worten: Die Politik muss sich schnellstens auf
gemeinsames
und effektives Handeln einigen.
Wenn unterschiedliche physikalisch-meteorologisch definierte Einflüsse langfristig kumulativ
Zusammenwirken, können die
vielzitierten `Kipp-Punkte` erreicht werden, die eine Umkehr dieser
vorgenannten negativ-evolutionären Prozesse unmöglich machen.


Donnerstag, 26.09.2019

Aktuelle Aufnahmen der Sonnenaktivität deuten darauf hin, dass wir in den nächsten Jahren wieder mit verstärkten Zyklen
derselben rechnen müssen. Die intensivere Strahlung (Fachspezifischer Begriff „Maunder Minimum/ Sonnenfleckenaktivität“)
hat große Auswirkungen auf Wettereinflüsse, wie beispielsweise  El Nino und andere zeitlich
begrenzte Anomalien. Die sogenannte Thermohaline Zirkulation (engl. AMOC) beeinflusst in extremer Weise das
globale Wettergeschehen. Dadurch wird  im Pazifik und Atlantik durch stärkere Sonneneinstrahlung die Temperatur
der Meeresströmungen erhöht und forciert dadurch zusätzlich noch die Wetteranomalien.

 

 

Mittwoch, 11.09.2019

Die globale Trinkwasserkrise gefährdet auch unseren Wohlstand

Die Weltbank warnt in einer neuen Studie vor den Folgen der schleichenden Verschmutzung des Wassers.
Brot aus Luft- der Spruch stimmt auch heute noch, mehr als hundert Jahre, nach nachdem die deutschen Wissenschaftler
Fritz Haber und Carl Bosch die Möglichkeit entdeckten, Stickstoff aus der Atmosphäre zu gewinnen.
1918 erhielten sie dafür den Nobelpreis-zu Recht.
Die gewaltigen Produktionssprünge in der Landwirtschaft wären ohne „Kunstdünger“ nicht möglich, Hungersnöte
kaum zu vermeiden zu gewesen.

Doch der Nahrungsmittel-Segen hat eine dunkle Kehrseite:
Wasserverschmutzung. Deren Auswirkungen würden erst nach und nach in ihrer ganzen Bedeutung erkennbar,
heißt es in einer neuen Studie der Weltbank mit dem Titel „Qualität unbekannt- Die unsichtbare Wasserkrise“.
„Die Folgen der Stickstoffverschmutzung gelten als eines der wichtigsten Umweltthemen des 21. Jahrhunderts“,
stellen Autor Richard Damannia und seine Mitautoren fest.
Die Analyse geht weiter und berücksichtigt als zusätzliche Indikatoren den Salzgehalt und den Bedarf an biologischem
Sauerstoff des Wassers-und kommt zu einem niederschmetternden Ergebnis : In weiten Teilen der Erde bestünden
„hohe Risiken“ für die Wasserqualität, darunter praktisch in ganz West-und Mitteleuropa einschließlich Deutschland,
im nahen Osten, in großen Teilen der USA und Chinas sowie Australiens und Afrikas.


Existenzielle Fragen würden überall berührt: Gesundheit, Umwelt, Wirtschaft.
Der Report zeigt nach Einschätzung der Forscher, dass die Bedrohung für das Wasser breiter und tiefer geht als bisher bekannt.
„Das ganze Ausmaß des Problems zu verstehen, die Schwere der Auswirkungen zu identifizieren und Möglichkeiten zur
Bekämpfung zu formulieren, wird für die Verbesserung der Gesundheit der Menschen, für den Schutz der Ökosysteme und die
Erzeugung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums im 21. Jahrhundert entscheidend sein“, beschreibt die Studie ihren
globalen Anspruch. Mit der Vorstellung, dass reiche Länder das Wasserproblem besser im Griff hätten als arme, räumen die
Wissenschaftler auf.
„Der Einkommensstatus macht gegen die Probleme bei der Wasserqualität immun“, heißt es weiter.
So verschwinde die Verschmutzung nicht mit dem Wirtschaftswachstum, vielmehr nehme die Zahl der problematischen
Stoffe dadurch sogar zu.
Allein in den USA würden jährlich mehr als 1000 neue Chemikalien in die Umwelt gebracht.
Mit diesem Tempo der Risikovermehrung Schritt zu halten sei selbst für Länder schwierig, die große Anstrengungen
dazu unternehmen.

Auch Länder mit hohen Einkommen haben Probleme mit der Wasserqualität
„Selbst Länder mit hohen Einkommen und gut ausgestatteten Institutionen sehen sich nicht in der Lage, den Herausforderungen
zu begegnen „, stellt die Studie fest. Eines dieser Länder sei Deutschland, in dem die Nitrat-Grenzwerte an fast einem Drittel
der Messstationen überschritten werde.
Aber auch Griechenland und Frankreich seien vom Europäischen Gerichtshof wegen Überschreitung der Grenzwerte bereits
sanktioniert worden. In der Bretagne mit ihrer intensiven Viehhaltung würden Grenzwerte „himmelhoch“ überschritten.
In Großbritannien befänden sich nur 2 Prozent der Flüsse in einem guten Zustand.
Im US-Bundesstaat Michigan seien über 100.000 Einwohner zu hohen Bleigehalten ausgesetzt und das mehr als vier Jahrzehnte
nach dem Erlass eines Gesetzes zu Sicherung der Wasserqualität.

Die deutsche Regierung steht unter Druck, nachdem die EU-Kommission ihr Ende Juli eine letzte Frist von zwei Monaten gesetzt
hatte, um Verbesserungen bei den überhöhten Nitratwerten im Grundwasser zu erreichen. Andernfalls droht ein Bußgeld von
täglich bis 850.000 € . Dennoch startete Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) in der vergangenen Woche eine Kampagne,
um die Bundesbürger zu bewegen mehr Wasser aus dem Hahn zu trinken statt in Flaschen abgefülltes Wasser.

„Wer Leitungswasser trinkt, spart Geld, Energie und unnötige Verpackungen“, begründete Schulze ihren Vorstoß mit
Vorteilen für die  Umwelt.
(Wir haben bereits vor einigen Monaten an dieser Stelle bereits mehrmals über die stellenweise miserable Qualität und
pharmazeutischen Eintragungen in das Trinkwasser aus der Tier- und Humanmedizin berichtet, die selbst von den Klärwerken
nicht mehr vollständig entfernt werden können.)
„Zu hohe Nitratwerte im Grundwasser ändern nichts an unserer Aussage, dass die Trinkwasserqualität gut ist und intensiv
kontrolliert wird“, sagte ein Ministeriumssprecher.
Auch die Stiftung Warentest fand angeblich kürzlich in Proben aus knapp zwei Dutzend unterschiedlichen Standorten keine
gesundheitlich bedenklichen Schadstoffkonzentrationen; „der Lobbyismus der einschlägigen Interessenverbände ist in Deutschland
nicht nur in der Industrie sondern auch stark in anderen etablierten Interessenverbänden organisiert“!
In Deutschland stammen drei von vier Litern Trinkwasser aus Grund- und Quellwasser, nur der Rest entfällt auf See- und
Flusswasser oder Uferfiltrat.
Die Werte in belasteten Mengen werden bisher durchweg durch Vermischen mit sauberem Wasser gesenkt.
„Der verantwortungsvolle Umgang mit einer der wichtigsten Ressourcen und ein nachhaltiges Wassermanagement sollten
eigentlich selbstverständlich sein“, sagte ein Sprecher des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU), in dem auch die
Wasserwerke organisiert sind.
Immer mehr Stoffe kommen in den Wasserkreislauf die da nicht hingehören;die Trinkwasserqualität zu sichern, werde deshalb
immer aufwendiger und das Wasser aus dem Hahn unter Umständen teurer, sagte der VKU in diesem Zusammenhang.
Einige Folgen lassen sich ohnehin nicht heilen, wie der Report zeigt.

In einigen Regionen von Bangladesch seien zu hohe Salzgehalte für 20 Prozent der Kindersterblichkeit verantwortlich.

Überhöhte Nitratwerte könnten nicht nur für Babys lebensbedrohlich sein, sondern bremsten auch das Wachstum.
Dies hätten Studien an Kindern in den ersten drei Lebensjahren in Indien, Vietnam und in 33 afrikanischen Ländern gezeigt.
Der Weltbank-Bericht zeige nun, dass Einschränkungen über das ganze Leben festzustellen seien.
Auch die Erwerbstätigkeit im Erwachsenenalter sei oft eingeschränkt.
Nehme man alle Einflüsse zusammen, könne die Wasserverschmutzung bis zu einem Drittel des sonst möglichen
Wirtschaftswachstums kosten. Die Forscher haben für das Projekt Daten auf breiter Front aufbereitet,
vielleicht eine der umfangreichsten Datenbasis´ überhaupt genutzt, wie es in der Studie heißt. Dazu seien unterirdische
Messstationen und Proben ebenso verwendet worden wie Feinmessungen über Satelliten.

Mithilfe von Rechenmodellen und künstlicher Intelligenz habe man Daten aufbereitet.
Das Ergebnis liest sich wie ein Appell: “ Es muss gehandelt werden“. Die Gefahr durch schlechte Wasserqualität sei weitgehend
unsichtbar, ihre Folgen würden unterschätzt. Die Versuchung, untätig zu bleiben, sei für die Politik groß.
“ Das aber bedeutet“, so heißt es in der Studie, “ dass die Menschen ohne ihr Wissen und ihre Zustimmung Risiken ausgesetzt
werden, deren Schaden unumkehrbar ist.

 

 

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Dienstag, 27.08.2019


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Mittwoch, 28.08.2019

Brände im Amazonas-Regenwald und in Afrika 


Der Amazonas-Regenwald produziert gut ein Fünftel des Sauerstoffs, den wir atmen.
Die andauernden Waldbrände und der Raubbau an ihm sind nicht nur eine ökologische Katastrophe-
sondern auch eine humanitäre.
Der Amazonas-Regenwald ist ein Politikum. Er ist „die grüne Lunge der Erde“. Tatsächlich ist der Amazonas-
Wald das größte zusammenhängende Urwaldgebiet. Doch die Bedeutung der gut dreieinhalb Millionen
Quadratkilometer Urwald-so groß wie Europa-die zu sechzig Prozent auf brasilianischem Territorium liegen,
geht weit darüber hinaus: Kein anderes Waldgebiet der Erde beherbergt so viele Tier-und Pflanzenarten, keines
nimmt so viel Kohlendioxid aus der Luft und speichert es im Boden und Vegetation, und kein anderes Gebiet
ist so reich an indigenen Völkern-Eingeborene, die eine zentrale Rolle als „Wächter des Waldes“ spielen, weil sie
ein natürliches Interesse daran haben, die Funktionen des Waldes intakt zu halten.
In Afrika bzw. Madagaskar werden viele Anbauflächen von Bauern zwecks Düngung in Brand gesetzt


Die Indigenen haben meist keine Landrechte, sie leben in sogenannten Schutzgebieten. Wo sie leben, beträgt
die Entwaldungsrate ein Elftel des Landesdurchschnitts. Die Satellitenaufnahmen der gut 73.000 Brände in den
ersten sieben Monaten dieses Jahres zeigen auch, dass sich die Brandrodung vor allem an den Rändern der
Schutzgebiete konzentriert. Der Raubbau ist deshalb nicht nur ein ökologische, sondern auch eine humanitäre
Katastrophe.

Waldbrände gab es auch nach dem berühmten „Erdgipfel“ von 1992 jedes Jahr am Amazonas.

Dazu kommen Kahlschläge für Minen, Dämme, Straßen, Soja-, und  Zuckerrohrfelder.
Eine Auswertung hochauflösender Satellitenbilder hat jüngst gezeigt:
Seit dem Jahr 2000 sind im Schnitt jährlich 20.000 Quadratkilometer Regenwald verloren gegangen,
mit Höchstwerten 2016 und 2017- geschätzt waren es auch 2018 noch eine halbe Milliarde Bäume.
Im Pariser Klimaabkommen hat sich Brasilien verpflichtet, bis 2030 mindestens 120.000 Quadratkilometer
Wald neu zu pflanzen, 76 Millionen Bäume sollen es bis 2023 sein.
Das sind fast immer jedoch ökologisch fast wertlose Eukalyptus-, Pinien- und Kautschukplantagen.
Nach der Amtsübernahme der neuen Regierung in Brasilien ist die Abholzungsrate nach oben
geschnellte. 87 Prozent der Waldverluste konzentrieren sich auf den „großen Bogen“ zwischen den Bundestaaten
Para´, Mato Grosso, Maranhao und Rodonia .
Klimapolitisch und natürlich auch für die Fauna des Waldes sind die Waldverluste eine Katastrophe – auch regional,
denn der Urwald produziert die Hälfte des Regens in der Region.

Südamerika droht deshalb großflächig auszutrocknen ,sollte ein Viertel der ursprünglichen Urwaldfläche
verloren gehen (derzeit sind es 16 Prozent). Wird der „Kipppunkt überschritten, dürfte sich ein großer Teil
des Amazonasbeckens zur Savanne verwandeln und die (für uns bisher kostenlose) Rolle als weltweit größter
natürlicher Klimapuffer verlieren.
Ohne dieses clevere Recycling wäre, fürchten viele Fachleute, die Region zu trocken für solche Wälder.
Um die Hälfte würde der Regenwald demnach schrumpfen, sobald die Abholzung einen kritischen Wert überschreitet.
Der Rest des Beckens würde sich dann in eine Savannenlandschaft aus Gras und vereinzelten Bäumen verwandeln.
Die Folgen eines solchen Waldkollapses wären auch außerhalb der engeren Amazonas-Region dramatisch,
denn ein erheblicher Anteil es recycelten Regens fallen auch im Süden und Osten.
Fast der gesamte Wasserhaushalt Brasiliens hängt in irgendeiner Weise mit dem Amazonas, dem wasserreichsten
Fluss der Welt, zusammen.
Amazonas Nasa-Aufnahme Kohlenmonoxid-Wolke 

Wo der kritische Punkt genau ist, weiß niemand- doch aktuelle Computermodelle deuten darauf hin, dass er bei
ungefähr 20 bis 25 Prozent abgeholzter Fläche liegen könnte. Brasilien, das 60 Prozent der ursprünglichen
Regenwaldfläche beherbergt, hat derzeit knapp 20 Prozent seines Waldes verloren.
Das Feuer hatte daran nur geringen Anteil; es ist eine Begleiterscheinung des wieder Fahrt aufnehmenden
Waldverlustes- doch Aktivistinnen und Aktivisten hoffen, dass das Drama im Amazonasbecken den Blick der
Weltöffentlichkeit auf das eigentliche Problem lenkt.

Es könnte eine der letzten Chancen sein, den Kollaps des Wald-Wasser-Systems zu verhindern.
 2018 nämlich legten der Biodiversitätsforscher Thomas E. Lovejoy und Carlos Nobre, Klimaexperte am  
Brasilianischen Weltraumforschungsinstitut INPE, in einem Artikel in „Science“ nahe, dass der Wandel zur
Savanne bereits seinen Schatten vorauswirft: Die schweren Dürren der Jahre 2005, 2010 und 2016
sowie schwere Überflutungen in den Jahren dazwischen seien ein Zeichen dafür, dass das System zwischen
Extremen zu taumeln beginnt.
Solche Oszillationen in komplexen Systemen gelten als mögliche Vorzeichen eines kommende dramatischen
Umschwungs.


Donnerstag, 15.08.2019


Freitag, 16.08.2019


„Geisterstrom“ aus Windkraft offenbart manchen Irrsinn der Energiewende 
Im ersten Quartal haben Windkraft-Betreiber Hunderte Millionen Euro für Strom erhalten, der nie produziert wurde.
Denn für den Abtransport des Ökostroms fehlen die Netze.
Die Rechnung zahlt der Verbraucher.
Wenn Klimaaktivisten behaupten, die Bundesregierung tue praktisch nichts für den Klimaschutz, dann ist das nicht richtig:
Zum Beispiel erfreut sich die Windkraftbranche eines in der Wirtschaft überaus seltenen politischen Privilegs:
Sie wir auch dann noch bezahlt, wenn sie nichts produziert.
(Übrigens: Windkraftanlagen in Deutschland Onshore und Offshore wurden und werden zu 80% von den großen
Energiekonzernen finanziert und betrieben.)
Im ersten Quartal dieses Jahres erreichte die Entschädigung fürs Nichtstun einen neuen Rekordwert.
Wie der Bundesverband der Energie-und Wasserwirtschaft (BDEW) mitteilt, wurden von Januar bis März 3,23 Milliarden
Kilowattstunden Windstrom zwangsweise „abgeregelt“-mehr als je zuvor. Geld bekamen die Betreiber trotzdem.
Das soviel Rotoren aus dem Wind gedreht und zum Nichtstun verdonnert wurden, diente der Blackout-Vermeidung.
“ Für die Netzbetreiber ist die Abregelung von Energie, auch Redispatch genannt, die letzte zu wählende Maßnahme,
um das Netz zu stabilisieren „, erklärte der Energieverband.
Zum besonders windigen Jahresstart 2019 wurde einfach viel mehr Ökostrom produziert, als die Leitungen aufnehmen
konnten.

Weil die Politik die Verantwortung für den ungenügenden Leitungsausbau übernimmt, erhalten die Windmüller
eine Entschädigung für jede nicht produzierte Kilowattstunde. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
gewährt den Betreibern eine Entschädigung in Höhe von 95 Prozent der entgangenen Einnahmen.
Übersteigen die entgangenen Einnahmen ein Prozent der gesamten Einnahmen des Jahres, werden von da an
100 Prozent entschädigt.
Abgebucht wird das Geld mit der Stromrechnung- direkt bei den Verbrauchern.
Die Ausgaben der Verbraucher für den nicht produzierten Geisterstrom betrugen allein im ersten Quartal
364 Millionen Euro.
Ein Jahr zuvor sind es noch 228 Millionen gewesen.
Bleibt es bei dieser Steigerungsrate, würde die Quartalsabgabe bereits im nächsten Jahr über der Schwelle von einer
halben Milliarde Euro liegen. Allerdings hängt der Grad der Leitungsüberlastung stark von der jeweiligen Windstärke
im entsprechenden Zeitraum ab.
Nach Angaben der Bundesnetzagentur in Bonn werden bereits rund fünf Prozent der deutschen Windstromproduktion
abgeregelt. Mit den nicht produzierten 3.2 Milliarden Kilowattstunden “ hätte man vieles bewegen können“, rechnet
der BDEW mit Bedauern vor:
„Rund sechs Millionen E-Autos könnten damit ein Vierteljahr lang fahren“.
Das seien in etwas so viele Pkw, wie derzeit in Schleswig-Holstein und Niedersachsen zusammen gemeldet sind.
Oder man hätte den Strom zur Elektrolyse nutzen können, um „grünes Gas“ auf der Basis von Wasserstoff produzieren
zu können.
Übrigens: Unsere Anlagen produzieren elektrochemisch einen Überschuss an
Wasserstoff im Verlauf der Prozesstechnik, der extern genutzt- bzw.vermarktet werden kann.


Evolution:

„Demokratie-Bürokratie-Ökokratie“!



Freitag, 16.08.2019



Polareis im Sturzflug
Alaska ist früh eisfrei, und auch der Rest der Arktis steuert auf ein Rekord-Minimum zu.

Unbarmherzig beschleunigt sich die Eisschmelze am Pol.
Und die europäische Hitze ist auch ein Faktor.
Ein neuer Tiefschlag für den hohen Norden: Die Eisschmelze hat sich diesen Sommer nochmal beschleunigt.
Alaska trauert. Jeder kann es spüren, der die Reaktionen in den sozialen Netzen auf die jüngsten Statistiken und
Bilder der Polarforscher verfolgt.

Dass das Eis vor den Küsten im Sommer schmilzt ist nichts Neues, viele Bewohner sehen vom Ufer aus schon lange
kein Eis mehr in den Sommermonaten. Früher oder später aber, ab Mitte September etwas, wenn die Temperaturen
wieder anziehen, wachsen die Eisflächen normalerweise wieder.
Doch die Sommerhitze in diesem Juli und auch die rekordverdächtigen Monatstemperaturen davor haben dafür
gesorgt, dass Alaska so früh und radikal wie nie zuvor sein schwimmendes Eis verloren hat.
Die  Entwicklung ist nicht auf den nördlichsten amerikanischen Bundesstaat beschränkt: Den aktuellen Daten-
und Satellitenbildern des National Snow and Ice Data Center (NSIDC) zufolge steuert die Eisbedeckung der Arktis
derzeit auf ein neues Jahres-Rekordminimum hin.
7,59 Millionen Quadratkilometer Fläche-so gering war die im Juli ermittelte Polareisfläche rund um den Nordpol noch
nie in einem Juli. Das waren schon 80.000 Quadratkilometer weniger als im bisherigen Minusrekordjahr 2012, und
auch der August kratzt am Allzeitminimum. Vor allem der Vergleich  mit dem langjährigen Mittelwert zeigt, wie dramatisch
sich die Situation zuspitzt: Minus 1,88 Millionen Quadratkilometer-gemessen an der mittleren Ausdehnung der Eisdecke
in den dreißig Juli-Monaten seit 1980.
Die beiden Hitzewellen des Frühsommers über Europa haben die Polargebiete nicht nur gestreift, sondern ins Herz
getroffen. So interpretieren Wissenschaftler des NSIDC die meteorologischen Ursachen der Eisschmelze.
Zwischen vier und  fünf Grad über dem langjährigen Mittel lagen die Juli-Temperaturen im nördlichen Alaska wie
in der Tschuktschensee und der Beaufortsee- auch das hat es noch nie gegeben in der Messhistorie des nationalen
Eisdatencentrums.

Noch ein anderer, entscheidender Faktor nagt immer stärker an den Eisreservoiren: das sogenannte „alte“ Eis,
sprich: die mindestens vier Jahre älteren Eisschichten, die vom Schnee aus dem zurückliegenden Winter bedeckt
sind, schmelzen immer schneller dahin.
Man kann sich das vorstellen wie die Rücklagen eines Unternehmens, die in vielen aufeinanderfolgenden Jahren
von operativen Verlusten eliminiert werden- und deshalb auch immer weniger Zinsen abwerfen.
Es „überlebt“ also immer weniger des alten Eises den Sommer. Vor knapp einem Jahr veröffentlichte der NSIDC einen Bericht,
die Arctic Report Card, wonach im Jahr 1985 die polare Eismasse noch bis 16 Prozent aus altem Eis bestand, im März
2018 waren es nur noch 0,9 Prozent.
Die Kryosphäre rast gefährlich auf den „Kipppunkt “ zu, an dem nichts mehr rückgängig zu machen ist.
Zumal die vom Eis b
efreite Wasserfläche immer größer wird und damit das helle Eis, das einen kühlenden Effekt hat, weil
es Sonnenstrahlen zurück strahlt in den Weltraum, durch die die dunkle Wasseroberfläche ersetzt wird, die zusätzlich Wärme
absorbiert(„Albedo-Effekt“). Die Abwärtsspirale hat also einen neuen Tiefpunkt erreicht, aber wie die Dinge sich
entwickeln, wird es auch diesmal nicht die Talsohle sein.

 

Dienstag, 06.08.2019

Die Arktis steht weiter in Flammen


Das warme und vor allem zu trockene Wetter setzt der Arktis weiter zu:
Die Dürre begünstigt riesige Flächenbrände.
Sie haben bis jetzt mehr Kohlendioxid freigesetzt als manche Länder.
Wärme und Dürre haben nicht nur große Teile Westeuropas im Griff- immer noch auch weite Teile der Arktis
sowie angrenzender Regionen leiden seit Wochen unter ungewöhnlich hohen Temperaturen und Trockenheit.
Als Folge des fortgesetzten Mangels an Niederschlägen stehen riesige Wald-, Moor- und Heideflächen in Alaska und
Sibirien, aber auch in Grönland in Flammen.
Allein in Russland haben diese bereits mehr als eine halbe Million Hektar erfasst und dabei nach Angaben des „New Scientist“
über 120 Megatonnen Kohlendioxid freigesetzt- mehr als Belgien in einem Jahr produziert.
Manche Brände in entlegenen Gebieten wüten dabei seit mehr als 10 Wochen.

Feuer sind nicht ungewöhnlich in der Arktis und in der sich südlich anschließenden Taiga, doch sorgen in `normalen´
Jahren Regen oder zumindest feuchte Böden und Moore dafür, dass die Flammen meist nach wenigen Tagen ersticken.
Die Feuersaison beginnt zudem normalerweise erst im Juli und endet im August.
2019 startete sie allerdings bereits im früh im Juni.
Und sie könnte angesichts der fortgesetzten Dürre auch noch lange in den Herbst hineinreichen.
Neben Sibirien besonders betroffen ist Alaska, wo bislang 650 .000 Hektar Land abgebrannt sind- was noch einmal
die der Jahresemission an CO² von Belgien entspricht.
„Man kann mit Fug und Recht sagen, dass die Feuer in der Arktis im Juli nun bislang ungekannte Dimensionen erreicht
haben“, twitterte Mark Parrington vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Vorhersagen (EZMW).
Allein im Juni erfassten Satelliten mehr als 100 Brände in der Arktis, die bloß in diesem Zeitraum mehr Kohlendioxid
erzeugten als in den Jahren 2010 bis 2018 zusammen freigesetzt wurde.
Dazu kommen weitere hunderte große Flächenbrände in den Nadelwaldgebieten südlich davon.
Eine Studie in „PNAS“ hatte bereits 2013 gezeigt, dass manche borealen Waldgebiete heute so oft brennen
wie zu keiner anderen Periode seit Ende der letzten Eiszeit.
Ebenfalls kommen längere Hitze-und Dürreperioden hinzu , welche die Böden und Vegetation austrocknen.
Der Juni 2019 war in Teilen Sibiriens beispielsweise zehn Grad Celsius wärmer als im Durchschnitt.
Auch Alaska und Grönland erlebten dieses Jahr schon außergewöhnliche Hitzewellen.
Der Militärflugplatz Alert am nördlichsten Rand Kanadas in der Provinz Nunavut erlebte Mitte Juli mit
21 Grad Celsius einen denkwürdigen Temperaturrekord.
Noch nie seit Beginn der moderner Wetteraufzeichnungen hat man höhere Werte jenseits des 80. Breitengrads
und damit nahe dem Nordpol gemessen.
Gleichzeitig bleiben Niederschläge Mangelware.
Ausgelöst wurden viele Brände wahrscheinlich durch Blitzschlag.
Dafür spräche die Analyse von Satellitenbildern: Sie zeigten typische Gewitterwolken kurz vor Ausbruch  der
Feuer, so Thomas Smith von der London School of Economics gegenüber dem „New Scientist“:
Viele Wissenschaftler befürchten mittlerweile fatale Rückkoppelungsmechanismen in der Arktis:
Der Klimawandel begünstigt Hitzewellen und Dürren in der Region, weshalb Brände leichter ausbrechen und
größere Flächen betreffen können. Das setzt wiederum große Mengen an Kohlendioxid frei, das zuvor in Form
von nicht zersetzten Pflanzenmaterial in Böden und Mooren gespeichert war.

Hunderte Rentiere verhungerten auf der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen- mehr als jemals zuvor in
40 Jahren.
Hintergrund des Massensterbens sei wohl letztendlich die Erwärmung der Arktis, sagen Fachleute vom Norwegischen
Polarinstitut (NPI) gegenüber dem norwegischen Fernsehsender NRK.
Durch den ungewöhnlich milden Winter habe es im Dezember stark geregnet, anschließend sei die durchnässte
obere Bodenschicht gefroren, so dass es viel tiefer gefriert als üblich.
Durch die Erwärmung der Arktis werden milde und regnerische Episoden rund um den Polarkreis häufiger und damit
auch Hungerwinter für Rentiere.
Seit Jahren deuten Beobachtungen und Statistiken darauf hin, dass die sich immer stärker erwärmende Arktis die Fähigkeit
der Tiere übersteigt, mit widrigen Bedingungen fertigzuwerden.
Um mehr als 50 Prozent seien die die Populationen von Rentieren rund um den Polarkreis in den letzten zwei Jahrzehnten
eingebrochen, schrieb ein Team von der US- Nationalen Ozean-und Atmosphärenbehörde (NOAA) 2018- in der
nordamerikanischen Arktis seien einige Herden nahezu ausgelöscht worden.
In der russischen Arktis starben im Jahr 2013 insgesamt 61.000 Rentiere, ebenfalls nachdem starke Regenfälle in einem
milden Winter sie von ihrer Nahrung abschnitten.
Für die Eisbären ist die Situation ebenfalls immer prekärer geworden, sie können durch das schmelzende Eis keine Robben
mehr fangen und plündern mittlerweile die Müllhalden der menschlichen Siedlungen von Grönland über Alaska bis
Sibirien.
Die Rentiere haben wichtige Funktionen im Ökosystem inne, Fachleute fürchten, dass schwindende Populationen des
Gleichgewicht der Tundra-Pflanzen bedroht. Außerdem nutzen auch menschliche Gemeinschaften in der Arktis das Rentier.