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Mittwoch, 05,02,2020

Geflügelte Spione gegen illegale Fischerei 

Effektive Strafverfolgung ist gefragt, um den Raubbau an den Ökosystemen der Meere einzudämmen.
Doch wie lassen sich illegale Fischer in den Weiten der Ozeane ausfindig machen? Dabei könnte es nun tierische
Unterstützung geben:
Forscher haben Albatrosse zu Wächtern ihres eigenen Lebensraumes gemacht. Mit einem „Spionagegerät“ ausgerüstet,
können die weit reisenden Vögel Hinweise auf illegale Fischerboote liefern, zeigt das Pilotprojekt.
Der Hunger der Menschheit nach Fisch ist gewaltig- auf Dauer können die Ozeane den Nachschub für die Fischerei aber
bekanntlich nicht leisten. Viele Fischbestände sind bereits kritisch überbelastet und auch das Problem des Beifangs von
nicht beabsichtigten Tierarten bringt die aquatischen Ökosysteme in Gefahr.
Deshalb werden Fangquoten, Regeln und Schutzgebiete festgesetzt, um die Zukunft der Nahrungsversorgung durch Fisch zu
sichern und Schäden an der komplexen Lebenswelt der Ozeane zu vermeiden. Doch dabei gibt es ein Problem: Die hohen
Fischpreise machen  illegalen Fischfang zu einem lukrativen Geschäft. Denn die Gefahr, in den Weiten der Ozeane ertappt und
gefasst werden, ist für die „Wilderei auf See“ gering. Bessere Methoden zur Strafverfolgung sind deshalb gefragt.

Vor diesem Hintergrund hat ein internationales Forscherteam nun das Projekt „Ocean Sentinel“-„Ozean-Wächter“ – ins Leben
gerufen. Die Idee ist dabei, die Tiere der Ozeane mit Geräten auszurüsten, die bestimmte Informationen über ihren bedrohten
Lebensraum liefern können. Als Informanten über Entwicklungen in der Fischerei kamen besonders Vertreter einer Gruppe von
Seevögeln infrage: der Albatrosse. Bei der Nahrungssuche auf offener See legen diese majestätischen Tiere mit ihren
Flügelspannweiten von über 3,50 Metern enorme Strecken zurück. Dabei werden sie aus großen Entfernungen von
Fischerbooten angezogen. Denn obwohl sich die Vögel dort in Leinen oder Netzen verheddern können, locken sie doch
die Aussichten etwas vom Fang abzubekommen.
Im Rahmen ihrer aktuellen Pilotstudie haben die Forscher um Henri Weimerskirch von der der CNRS- Universite´ de la
Rochelle nun ausgelotet, inwieweit sich die Reisefreude und das Interesse für Fischerboote der Albatrosse für die
Überwachung der Fischerei eignet.
Sie haben dazu rund 170 Vögel von Inseln im südlichen Indischen Ozean mit speziellen Geräten ausgerüstet, die
etwas 65 Gramm wiegen. Sie verfügen über einen GPS-Sender zur Lokalisierung und über speziell entwickelte
Miniatur-Radardetektoren, die Signale von Booten erfassen können.
Hinweis auf illegale Fischerei
Wie die Forscher berichten, scannten ihre 170 geflügelten Wächter insgesamt ein Gebiet von mehr als
47 Millionen Quadratkilometern des Südlichen Ozeans.
Sie erfassten dort auch tatsächlich viele Fischerboote.
Doch wie lässt sich feststellen, ob es um legalen oder illegalen Fischfang handelt?
Wie die Forscher erklären, liefern die Daten dazu deutliche Hinweise. Legale Fischerboote
nutzen ein automatisches Identifikationssystem (AIS), das ihre Position im Meer über ein Überwachungsnetzwerk
sichtbar macht. So können etwa Kollisionen im Schiffsverkehr vermieden werden. Beim illegalen Fischfang
schalten die Fischer dieses System jedoch oft ab, um unerkannt zu bleiben. Ihr Radarsystem nutzen sie hingegen
weiterhin zur Navigation.

Wenn nun ein Wächter-Albatros ein Fischerboot anhand des Radarsignals aufspürt und die Positionsdaten über
Satellit an die Zentralstation übermittelt, können an  die Forscher dort checken, ob das Boot an dieser Stelle auch
im automatischen Identifikationssystem gelistet ist.
Ist dies nicht der Fall, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um illegalen Fischfang, erklären die Wissenschaftler.
Wie sie berichten, lieferten die Auswertungen ihres Projektes auf diese Weise erste Anhaltspunkte über das Ausmaß
des illegalen Fischfangs in der Region. Die Forscher stellten fest, dass mehr als ein Drittel der in internationalen
Gewässern angetroffenen Fischerboote nicht identifiziert werden konnte.
“ Es zeichnet sich somit ein großes Potenzial für den Einsatz von weit reisenden Seevögeln als Wächter der Ozeane ab“,
resümieren die Wissenschaftler. Obwohl die Tiere für ihren unfreiwilligen Dienst etwas belastet werden müssen, scheint
ihre Funktion letztlich auch in ihrem eigenen Sinne zu sein; Sie leisten einen Beitrag zum Schutz ihres bedrohten
Lebensraums.
Überfischung und illegale Nutzung der Gewässer um Großbritannien war auch ein großes Argument der `Brexiteers`!
Durch die Insellage hat GB naturgemäß eine großen marinen Wirtschaftsraum, der permanent von Franzosen und anderen
Anliegern überfischt worden ist. Dadurch fühlten sich die britischen Fischer übervorteilt und stimmten mit 100 Prozent
für den Brexit, auch weil ihre Fangquoten im Rahmen der EU-Vorgaben stark eingeschränkt worden sind.

Wissenschaftler warnen schon lange wie schlecht es um unsere Weltmeere steht!
Ein internationales Team von Wissenschaftlern warnt vor den „katastrophalen“ Folgen der globalen Erwärmung und
Vermüllung und rufen zum Handeln auf.
Die Weltmeere waren einer aktuellen Analyse zufolge im vergangen Jahr so warm wie nie zuvor seit Beginn
der globalen Erfassung. Die Erwärmung der Ozeane durch den Klimawandel beschleunige sich zudem, warnt
ein Team von 14 Wissenschaftlern aus elf Instituten verschiedener Länder. Die vergangenen zehn Jahre hätten
die höchsten Temperaturen der Meere seit den 1950er-Jahren gebracht, wobei die jüngsten fünf Jahre die
jeweils wärmsten gewesen seien, geht aus der „Advances in Atmospheric Sciences“ vorgestellt wird.
Die Wissenschaftler verbanden ihre Warnung mit einem Aufruf zum Handeln, den Klimawandel zu stoppen.
Die Folgen seien katastrophal. Steigende Meerestemperaturen führten zu Wetterextremen wie Wirbelstürmen
und heftigen Niederschlägen. Auch seien sie einer der Hauptgründe dafür, dass es zu verheerenden Waldbränden
wie gerade in Australien sowie in Kalifornien und im Amazonas-Gebiet komme.
In den Meeren drohten Sauerstoffarmut, Schäden für Fische und andere Lebewesen. Thermische Ausdehnung
lasse den Meeresspiegel steigen.

 


Mittwoch, 22.01,2020

Weltwirtschaftsforum warnt vor „Planet in Flammen“

Erderwärmung und politische Feuer in den Gesellschaften sind laut einer Umfrage des Davoser Forums die größten
globalen Risiken.

Es zeigte sich eine neue Sensitivität für die Kraft der Natur.

Der globale Risikobericht 2020 der Organisation Weltwirtschaftsforum (WEF) zeichnet ebenfalls ein düsteres Bild
der nahen und mittleren Zukunft der Menschheit. Der Bericht, der auf einer Umfrage beruht, erklärt „ökonomische
Konflikte“ und „politische Polarisierungen“ innerhalb der Gesellschaften zu den wichtigsten kurzfristigen Risiken.
Das gravierendste längerfristige Problem sei indes der Klimawandel. Die geopolitischen Turbulenzen schwächten dabei
die Fähigkeit der Politik, die globalen Risiken anzugehen, heißt es in dem Bericht des WEF, der jetzt vorgestellt wurde.
Ohne die Spaltungen der Gesellschaft zu heilen und ein nachhaltiges Wachstum zu erzielen, könne man nicht den
drohenden Krisen des Klimas oder der Biodiversität begegnen, so der Bericht.
Die PR-Abteilung des WEF hat eine alarmistische Überschrift für die diesjährige Publikation gewählt, die ebenso
von Greta Thunberg stammen könnte: „Brennender Planet: Klima-Feuer und politische Flammenkriege toben“ lautet
der Titel der Pressemitteilung. Klima, Umwelt-und Naturkatastrophen, aber auch Fragen der Gesundheit und der
Technologie scheinen die Hauptsorgen der mehr als 750 „globalen Experten“ und Entscheidungsträger zu sein, die das
WEF befragt hat.

78 Prozent der Befragten sagen, dass sie erwarten, dass “ wirtschaftliche Konfrontationen“ und “ politische Polarisierung“
im Jahr 2020 zunehmen werden. Das wäre sehr schädlich, denn der Klimawandel als längerfristiges Hauptproblem
erfordere die Hauptaufmerksamkeit, heißt es in dem Bericht, der in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Beratungsfirma
Marsh McLennan und der Zürich Versicherung erstellt wurde.
Zum ersten Mal im Zehn-Jahres-Ausblick des WEF-Berichts betreffen alle fünf wahrscheinlichsten globalen Risiken die
Umwelt.
Laut dem Bericht sind dies:
1. extreme Wettereignisse, die Sachschäden und Personenschäden zur Folge haben.
2. das Versagen, den Klimawandel zu mildern oder sich anzupassen.
3. menschlich verursachte Umweltdesaster oder Umweltverbrechen, darunter Ölkatastrophen oder radioaktive Kontamination.
4. der Verlust an Biodiversität und Zusammenbruch von Ökosystemen

5. große Naturkatastrophen wie Erdbeben, Tsunamis, Vulkanausbrüche, geomagnetische Stürme und sonstige Umweltkatastrophen

Das auch Erdbeben, Tsunamis, Vulkanausbrüche, die von Menschen nicht beeinflusst werden könnten, zu den Hauptrisiken
gezählt werden, zeigt offenbar eine neue Sensitivität für die Kraft der Natur, oder es liegt daran, dass die Zürich Versicherung
an der Ausarbeitung dieses Berichtes beteiligt war; Priorität für den inhumanen Kapitalismus überall!
Auf jeden Fall wird der Druck auf die Unternehmen steigen:
“ Die politische Landschaft ist polarisiert, die Meeresspiegel steigen und die Klimafeuer brennen“, sagt der WEF-Präsident
Borge Brende, ein früherer norwegischer Umweltminister, der seit anderthalb Jahren als Nachfolger von WEF-Gründer
Klaus Schwab amtiert.
Laut dem im September vorgestellten neuesten UN-Klimapanel IPPC steigt der Meeresspiegel derzeit pro Jahr um 3,66 Millimeter,
zweieinhalb so schnell wie im 20. Jahrhundert. Bei einer Begrenzung der Erderwärmung auf 2 Grad relativ zum vorindustriellen
Zeitalter dürfte der Meeresspiegel innerhalb eines Jahrhunderts um etwa einen Meter steigen.
John Drzik, Chef von Marsh & McLennan Insights, sagte, der Druck auf Unternehmen steige von Investoren, Regulatoren,
Kunden und Beschäftigten, dass sie ihre Widerstandskraft gegen Klimaschwankungen zeigten.
„Die Unternehmenswelt muss sich noch stärker auf die Risiken durch den Klimawandel fokussieren, aber auch auf die potentiellen
Chancen“. Ereignisse wie die Buschfeuer in Australien oder Waldbrände in Kalifornien erhöhten den Druck zum Handeln.
Besonders die junge Generation sei alarmiert über den Zustand der Welt. Sie erwarte extreme Hitzewellen und Umweltzerstörung.

Peter Giger, Risikochef der Zürich Versicherung, beklagte den Verlust von Biodiversität auf dem Planeten.
Die Menschheit habe bis jetzt schon gut 80% aller wilden Säugetiere und die Hälfte aller Pflanzen ausgerottet.
Es gebe einen Teufelskreis, denn die schwindende Biodiversität sei mit dem Klimawandel verbunden und umgekehrt.
Intakte Ökosysteme-ein Beispiel wäre etwa ein gesunder Regenwald-hätten auch enorme wirtschaftliche Auswirkungen.
Laut Giger produzieren die Ökosysteme auf der ganzen Welt jedes Jahr das Äquivalent von mehr als 30 Billionen Dollar
„Wertschöpfung“, das sei mehr als das Bruttoinlandsprodukt vieler Länder.
Ein Blick in frühere Weltrisikoberichte des Weltwirtschaftsforum zeigt, dass die Risikowahrnehmung der Experten durchaus
schwankt. 2019 wurde die Gefahr einer Bewegung hin zu einer „stark staatszentrierten Politik“ hervorgehoben.
Gemeint waren zunehmender Protektionismus und der Versuch „die Kontrolle zurückzugewinnen“.
Im Jahr 2018 wurde das Hauptrisiko in der „systemischen Fragilität“ der Gesellschaften und dem Weltwirtschaftssystem
gesehen. Im Jahr davor standen der Aufstieg von Populisten, der Verlust des Vertrauens in die Institutionen und
zunehmende Ungleichheit von Vermögen im Zentrum.
Frühere Weltrisikoberichte betonten auch die gestiegene Verschuldung oder die Möglichkeit, dass der technische
Wandel die Gesellschaften abhänge.

 
Montag, 13,01,2020

Satellit Kopernikus NSW(Australien) 04.01.2020
Ein Desaster aus Menschenhand
Australien erlebt gerade eine der schlimmsten Feuersaisons seit Jahrzehnten.
Unerwartet kommt die Katastrophe allerdings nicht:
Die Politik hat sie begünstigt. Mindestens 27 Menschen und eine geschätzte halbe Milliarde Tiere sind tot,
fast sieben Millionen Hektar Land verbrannt-eine Fläche, größer noch als Bayern.
Zehntausende Menschen müssen teilweise vom Militär, von Stränden in Sicherheit gebracht werden,
weil ihre Siedlungen vom Feuer umschlossen sind.
Die wirtschaftlichen Schäden lassen sich noch nicht beziffern; sie sollen aber einige Milliarden Euro
bzw. Australien-Dollar betragen. Millionenstädte wie Melbourne oder Sydney waren in den vergangenen
Wochen immer wieder tagelang in dichten Rauch gehüllt, und die Schadstoffkonzentrationen lagen um bis das
Zwölffache über den offiziellen Grenzwerten. Die Aschewolken der Brände zogen sogar weit über den Pazifik,
bedeckten Gletscher auf Neuseeland und waren noch in Südamerika nachweisbar.
Wem das jetzt schon zu apokalyptisch ist: Der Höhepunkt der Feuersaison steht Ostaustralien eigentlich noch
bevor. Denn der Sommer hat gerade erst begonnen, mit den Höchsttemperaturen und trockensten Wochen ist
jetzt im Januar und Februar zu rechnen. Dabei war schon der Frühling zu warm und zu trocken; in manchen
Regionen fiel so wenig Niederschlag wie noch nie seit Aufzeichnungsbeginn.
Schuld daran sind unter anderem die Bedingungen im indischen Ozean vor der australischen Westküste.
Dort fand sich im Dezember 2019 einer der stärksten „positiven“  Indischer-Ozean-Dipole (IOD), die bislang
gemessen wurden. Der IOD bezeichnet eine natürliche Abweichung der Wassertemperaturen im westlichen
und östlichen Bereich des Meeres.

Herrscht vor Australien durchschnittlich zu kühles Wasser vor, fällt der IOD positiv aus- was weit reichende
Folgen für das Wetter hat: Es regnet in Teilen Australiens sehr wenig.
Gegenwärtig befindet sich der Wert noch immer im positiven Bereich.
Nicht nur natürliche Ursachen.
Feuer sind ein ursprünglicher Teil vieler Ökosysteme des Kontinents: Ihre Arten sind häufig daran angepasst oder
fördern Buschbrände sogar noch, um anschließend in den Genuss von Freiraum und frischen Nährstoffen zu kommen.
Die Zahl dieser Pyrophyten ist in Australien besonders hoch. Der charakteristische Eukalyptus etwa ist voll mit
ätherischen Ölen und heizt Brände sogar noch an, ist aber dank einer dicken Borke wiederum gut vor dem Absterben
geschützt. Viele Wälder werden sich daher relativ schnell wieder erholen- so es dann irgendwann wieder mehr regnet.
Doch die ausufernden Feuersbrünste allein auf natürliche Faktoren zu schieben, wäre ein Fehler. Sie sind auch ein
Desaster, das von Menschen und einer schlechten Politik verschärft worden ist.
Bevor die europäischen Siedler begannen, Feuer als Feind zu betrachten und es zu bekämpfen, brannte es regelmäßig
im australischen Busch. Die  australischen Aborigines nutzten das  Feuer zudem in ihrem Sinn , etwa für die Jagd.
Dadurch entstand ein Kleinräumiges Muster unterschiedlicher Vegetationsstadien, was Brände natürlich eindämmt.
Zudem sammelte sich weniger Brennmaterial in den Wäldern an, weil es schneller abbrannte.
Jahrzehntelange Feuerbekämpfung hingegen sorgte dafür, dass sich die Menge an brennbaren Totholz und Laub- der
sogenannte Fuel Load-dramatisch vergrößert hat.
Wenn es heute brennt, dann dank des zusätzlichen Materials und der einheitlicheren Altersstruktur auch intensiver und
ausgedehnter.

Der erste Fehler liegt also im europäisch geprägten Umgang mit Feuer an sich. Oder wie es ein australischer Leiter
eines Feuermuseums schon vor Jahren ausdrückte: „Der Umgang der Weißen mit dem australischen Feuer ist eine
200 Jahre lange Geschichte der Arroganz. Es wird ausschließlich als Bedrohung erlebt“.
Abholzung fördert ebenfalls Waldbrände.
Zudem gehört Australien zu den Spitzenreitern bei der Abholzung. Kein anderes entwickeltes Land geht so destruktiv
mit seinen Wäldern um wie Down Under, außer Brasilien. Jedes Jahr werden hunderttausende Hektar Busch, Savanne
und geschlossener Wald gefällt, um vor allem Platz für Viehweiden zu machen.
Das fördert das Feuer, auch wenn das im ersten Moment kurios  klingen mag. Die Rodungen schaffen Randeffekte
bei angrenzendem Waldland, die durch Aufheizung der kahlen Flächen und Winde leichter und schneller an ihren
Rändern austrocknen und deshalb leichter brennen. In weiten Teilen Australiens gingen die durchschnittlichen Niederschläge
in den vergangen Jahrzehnten zurück- zumindest teilweise könnte dies auf den Rückgang der Wälder zurückzuführen sein.
Etwa die  Hälfte der Regenverluste in Westaustralien lässt sich auf die Zerstörung der dortigen Wälder zurückführen,
heißt es in einer Studie 2013. Für Südostaustralien werden ähnliche Zusammenhänge diskutiert.
Zu diesen regionalen Problemen kommt inzwischen ein globales: Die Erderwärmung macht sich in Australien zunehmend
bemerkbar. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich die durchschnittliche Temperatur auf dem fünften Kontinent um ein
Grad Celsius erhöht, während gleichzeitig die Niederschläge in den besonders von Waldbränden betroffenen Regionen
in West-und Südostaustralien deutlich zurückgegangen sind. Ein Teil des Regendefizits schreiben australische
Wissenschaftler dem Klimawandel zu. Seit den 1970er Jahren mehren sich Hitzewellen, sie dauern zunehmend länger an
und fallen intensiver aus, wobei sich dieser Trend beschleunigt. Insgesamt dauert die Feuersaison länger an,
und es häufen sich die extrem feuerbegünstigenden Wetterlagen, wie  der jüngste Klimazustandsbericht der
australischen Regierung zusammenfasst.
Politisches Handeln leitet die Regierung um den Ministerpräsidenten Scott Morrison daraus allerdings nicht ab,
was sich aber unter dem Druck der Ereignisse langsam ändert.
Derzeit fördert Australien den Klimawandel- national wie international- durch seine inakzeptable Politik der
Lieferungen von Kohle für neue Kraftwerke, zum Teil in Indien und anderen großen Ländern in Südostasien.
Australien hat pro Kopf einen der höchsten Werte für Kohlendioxidemissionen und  gehört zu den größten Kohleexporteuren
weltweit. Und auf dem Gipfel in Madrid blockierte der Staat internationale Bemühungen für mehr Klimaschutz-
sicher kein Wunder bei einem Staatsoberhaupt wie Morrison, der Kohlebrocken mit ins Parlament bringt und trotz
nationaler Krise seine Urlaub auf den Hawaii-Inseln antritt.

Dabei hätte der Kontinent ein großartiges Potenzial für saubere Energieerzeugung:
Im Outback stehen riesige Flächen für Solarenergie auf Übernutzten Viehweiden zur Verfügung, um das Land sauber
zu elektrifizieren. Stattdessen soll in Queensland eine der größten neuen Kohleminen des Planeten eröffnet werden.
Langfristig deutet dagegen vorerst nichts auf Entspannung hin, wenn sich die australische Politik nicht endlich
drastisch ändert. Sie muss die Abholzungen stoppen, die Zersiedelung des Hinterlandes eindämmen und endlich
aktiv im Klimaschutz werden. Danach sieht es allerdings nicht aus-im Gegenteil: Erste konservative Politiker schieben
den australischen Grünen die Schuld für die Feuerkatastrophe zu.
Frühere Regierungsbeteiligungen hätten dafür gesorgt, dass die Feuerprävention bis heute behindert würde.

 


Montag, 06,01,2020 

 

Ein Gesundes und Erfolgreiches Jahr 2020

Donnerstag, 02,01,2020

(Erstmalige Veröffentlichung encalux 2018/17)

Demografisch-KI-inspirierter Wandel und die Erosion der Mittelschicht
In relativ kurzer Zeit wird es nur noch eine Ober-und Unterschicht geben.
Eine Analyse zeichnet ein düsteres Bild der Zukunft in den Industrieländern.
Volkswirtschaften formen sich durch Alterung und Automatisierung neu. Im Extremfall wandelt sich
das Drei-Klassen-Modell in ein Zweiersystem mit 80 Prozent Unterschicht.
Wiederholt sich die Geschichte doch?

Die 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts bieten nach einer umfassenden Analyse der US-amerikanischen
Managementberatung Bain alle Voraussetzungen, um zu einem ausgewachsenen Krisenjahrzehnt zu werden,
ähnlich wie das wilde Jahrzehnt vor hundert Jahren.
„Die 2020er-Jahre werden zu einer Dekade der Extreme“, sind sich die Berater sicher.
Damit verbinden sie zwar keine Aussage über mögliche politische und militärische Katastrophen, in die die
turbulenten 20er-Jahre des abgelaufenen Jahrhunderts mündeten-in Deutschland machten sie Hitler
möglich.
Doch die Aussichten klingen auch so düster genug.“ Über den Industriestaaten braut sich ein Sturm zusammen“,
heißt es. Drei absehbare Trends bündeln sich nach Einschätzung der Autoren Karen Harris, Austin Kimson und
Andrew Schwedel zu einem unheilvollen Ganzen.
„Die Automatisierung wird ganze Volkswirtschaften neu formen, die Arbeitsmärkte in Tumult versetzen und die
Spielregeln in vielen Wirtschaftszweigen verändern“, heißt es in der Studie. „Gleichzeitig werde die Alterung
der Bevölkerung die Sozialsysteme strapazieren, wie nie zuvor“.

Dazu kommen eine wachsende Ungleichheit bei Einkommen und Vermögen in den meisten Industrieländern-
die  Spanne zwischen Gewinnern und Verlierern der Modernisierung  wird größer, wobei die Gewinner deutlich
in der Minderheit bleiben.
Diese Kräfte seien größtenteils bereits heute dabei, ihre Wirkung zu entfalten.
Deutschland bildet in diesem Szenario nicht gerade ein Insel der Glückseligen, kommt aber nach Einschätzung
der Auguren vergleichsweise glimpflich davon. Hauptgrund: Die deutsche Industrie liefere (noch) einen
Großteil der technischen Ausrüstung zur Modernisierung der Weltwirtschaft.
Doch auch in Deutschland profitierten nur diejenigen von der Digitalisierung, die über genau passende
Qualifikationen für die künftigen Herausforderungen verfügten. Dies treffe auf  etwa jeden fünften Berufstätigen zu.
„Während ihre Gehälter deutlich steigen, gerät die breite Mittelschicht in der kommenden Dekade immer
stärker unter Druck“, erwartet Bains Deutschland-Chef Walter Sinn.
Wie die Modernisierung sich schon in wenigen Jahren auf den Alltag der Konsumenten auswirken kann,
dafür nennen die Berater etliche Beispiele.
Amazons Umwälzungen im Handel seien nur ein zarter Vorgeschmack auf  die revolutionären Entwicklungen
in vielen weiteren Branchen, wie Energieversorgung, Gesundheitswesen, oder Luftfahrt.
Überall werde es Pioniere geben, die die Digitalisierung für völlig neue Anwendungen und Angebote nutzen.
Autonomer Verkehr werde die Stadtplaner zu einem grundlegenden Umdenken zwingen. Heute von
Parkplätzen beanspruchter Raum werde frei, weil smarte Autos Pendler und Shopper einfach am Ziel
absetzen und sich dann anderswo nützlich machen würden.
Und in der Gastronomie erreiche die Automatisierung ein neues Level.
Robotisierte Zubereitungssysteme könnten Kundenkontakte und Logistik revolutionieren.
Auf  den Arbeitsmärkten wird es laut Studie turbulent zugehen.
„Zu Beginn der 20-Jahre werden Arbeitskräfte zur Mangelware“, erwartet Sinn.
Schon jetzt ist der Mangel an talentierten Fachkräften allenthalben spürbar.
Später aber werde die Zahl der Arbeitskräfte in der Automatisierungswelle in den USA nur noch
geringfügig steigen und in Europa sogar sinken, wobei die Auswirkungen auf den Einzelnen laut der Studie
hier milder ausfallen könnten:
In westeuropäischen Ländern wie Skandinavien, Deutschland und Frankreich könnten das stärkere soziale
Netz und vergleichsweise regulierte Arbeitsmärkte dazu führen, dass Investitionen in die Automatisierung
langsamer vorgenommen werden.

in den USA besonders drastisch. Dort werde das herkömmliche Modell mit drei Einkommensklassen-
Unter-Mittel-und Oberschicht der Verdiener- sich in ein Zweiersystem umwandeln.
Auf der einen Seite Wohlhabende, die etwa 20 Prozent der Bevölkerung ausmachten, auf der anderen
Seite die übrigen 80 Prozent, deren Einkommen unterhalb des Niveaus der heutigen Mittelschicht
rangieren dürften.
Insgesamt bilde die Schrumpfung der Mittelschicht eine Bremse für das künftige Wirtschaftswachstum,
welches im übrigen noch durch Ressourcenknappheit und dementsprechende Verteilungskämpfe
kaum noch Wachstum generieren kann.
Die wirtschaftlichen Spannungen in Kombination mit der Überalterung der Gesellschaft in vielen
Ländern und einer starken weltweiten Migration in diesem Zusammenhang, werde letztlich zu einem
Gegeneinander der Generationen führen.
„Irgendwann jenseits des Zeit-Horizonts dieses Berichtes, wird sich die Weltwirtschaft erholen“,
lautet das einigermaßen versöhnliche Fazit.
„Arbeitskräfte werden neue Fähigkeiten entwickelt haben, die Produktivitätsgewinne werden
größeren Anteilen der Bevölkerung  zugute kommen und neue Branchen werden aufblühen“.
Doch ob es so kommt oder ob die vorher gesagten Umbrüche die Geduld vieler Menschen überstrapazieren
wie 100 Jahre zuvor, wird sich erst noch zeigen müssen.
Über so eine lange Zeitspanne nach vorn zu schauen, sei schwierig, geben die Schreiber an anderer Stelle
der Studie selbst zu.

Disruptive technisch-revolutionäre Entwicklungen, heute noch nicht ab-und einschätzbare Erkenntnisgewinne
werden-und können uns bei allen Versuchen die Zukunft realistisch einzuordnen, ohne Angst vor einem 
neuzeitlichen Armageddon, auch positiv überraschen.


Mittwoch, 18,12,2019

 

Neues Digital-Manifest warnt vor Verhaltensmanipulation
„Es besteht die Gefahr einer heraufziehenden Datendiktatur“ , so beschrieb es 2015 das sogenannte
„DigitalManifest“ ,Demokratie und Menschenrechte seien in Gefahr: 
Es wurde ein neuer Ansatz bei der Digitalisierung gefordert. Die Gefahr des technologischen Totalitarismus ist keineswegs 
gebannt. In Zeiten des Klimawandels ist er wahrscheinlicher denn je, warnt eine neue Studie, die sich u.a. auf die 
jüngsten Wahlen im bald nicht mehr Vereinigten Königreich- und vor 3 Jahren auf die Wahl von Trump berufen.
Obwohl alles angeblich alles ständig besser wird und wir von einem Börsenrekord zum nächsten jagen, lassen sich die 
dunklen Wolken am Horizont nicht mehr gänzlich verleugnen. 
Eine neue Finanzkrise, kombiniert mit massiver Verschuldung in den USA, China und großen Teilen der EU mittels Aufkaufen
von Staatsanleihen durch die Notenbanken, die weder gesichert noch anderweitige Bonität haben, hat auf der Welt zu
einer nie dagewesenen Ungleichheit geführt.

Inzwischen haben auch in Deutschland viele Menschen Mühe ihre Miete zu bezahlen.
Oxfam errechnete, dass die acht reichsten Menschen mehr besitzen als die arme Hälfte der Weltbevölkerung.
Aber es geht um weit mehr als Besitz. Es geht um Leben und Tod, um eine substanzielle Bedrohung der Biosphäre-nicht mehr 
und nicht weniger. Vögel und Insekten sterben in Massen, und die Menschheit erwartet in diesem Jahrhundert Rohstoffkrisen und
in vielen Habitaten entsprechende existenzielle andersartige Bedrohungen.
Diese Prognosen kennt man schon seit beinahe fünfzig Jahren. Das Buch “ Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome hat
uns das bewusst gemacht: Die  Ressourcen unseres Planeten sind nicht unbegrenzt.
Doch darüber hinaus prognostizierten Computersimulationen für die Zukunft der Welt, dass sich die Bevölkerungszahl nicht 
stabilisieren wird, sondern dass es voraussichtlich zu einem Wirtschaftskollaps und einem Massensterben kommen wird, 
das Armageddon ist wahrscheinlicher geworden. Öl- und Gasreserven werden aufgebraucht sein und Wasser zumindest 
regional knapp.
Auch von einer sich anbahnenden Klimakrise liest man schon seit den 1970er Jahren, und dass die Demokratie sie nicht 
bewältigen wird.

Damals hatten wir offenbar verstanden. Wir waren bereit, umweltfreundlicher zu handeln. Es gab autofreie Sonntage,
allerdings weniger wegen des Klimas sondern mehr wegen der politisch gesteuerten Ölkrise.
Es gab autofreie Sonntage, an denen man Radtouren machte, und man benutzte „Jute statt Plastik“ . Die Grünen wurden
gegründet. Hätten wir jedes Jahr den Ressourcenverbrauch um drei Prozent reduziert, was technologisch durchaus 
möglich gewesen wäre, dann würden wir heute global nachhaltig leben. Doch dann gab es neue Parolen.
Denn viele Industriezweige wollten von solchen Szenarien nichts wissen.
Statt dessen hieß es, müsse man die Ressourcen der ganzen Welt erschließen. Es kam die Globalisierung, Sozialverträgliche
Arbeit wurde ersetzt durch teilweise sklavenartige Arbeit in Billiglohnländern. Die Umweltstandards wurden ebenso umgangen, 
was zu Raubbau und Umweltzerstörung in einem Ausmaß führte, dass viele Geowissenschaftler ein neues Erdzeitalter ausrufen
wollen: das Anthropozän.

Das erwirtschaftete Geld wurde in erheblichen Umfang in Steueroasen versteckt. Indessen blieben Menschlichkeit und Umwelt
auf der Strecke. Krisen wurden zum Geschäftsmodell.
Der Politik wurde versprochen, wenn ein Problem nur schlimm genug werde, dann sorge der Kapitalismus schon für
Innovationen, die es lösen, denn dann gäbe es ja entsprechend große Anreize, um erfinderisch zu sein.
Damit wurde die Krise gewissermaßen zum profitablen Geschäftsmodell gemacht.
Auch die Wissenschaft feierte einen Erfolg nach dem anderen: Mondfahrt, Atomkraft, Gen-und Nanotechnologie, 
Supercomputer, Internet und Smartphones, die einst als Sciencefiction galten. Alles schien machbar.
Die Politik spielte das Spiel mit- und bemerkte nicht, dass sie nach der Pfeife derer tanzte, die sie kontollieren sollte.
Wenn man nicht mitspielte, hieß es, dann gingen Investitionen und Arbeitsplätze woanders hin. 
Erpressung wurde und ist zu einer Grundlage der Politik und diese mit der Finanzkrise evident.

Als die Digitalisierung kam, war auf den ersten Blick alles wunderbar. Man konnte effizient mit Freunden in der 
Distanz kommunizieren, Informationen leichter finden, fremde Städte erkunden, bequemer einkaufen.
Doch mit dem 11. September 2001 kam der „Krieg  gegen den Terror“ und eine Massenüberwachung ungeahnten
Ausmaßes. Nach dem arabischen Frühling, der so genannten „Twitter-Revolution“, erkannten Regierungen, dass
Meinungen manipulierbar waren- und nutzten dies selbst.
Die Wirtschaft entdeckte das Neuromarketing. Mit personalisierten Informationen ließen sich Menschen unbemerkt
manipulieren. Das war verlockend….
Es folgte eine Zeit von Wahlmanipulationen, Fake News und Informationskriegen. Leute wurden manipulierbar und
desinformiert. Mit den Demokratien der Welt ging es bergab. So, wie es verkündet worden war.
„Die Demokratie ist eine veraltete Technologie“, schreibt der Journalist Kai Schlieter in seinem Buch
“ Die Herrschaftsformel“. Unternehmen wie Apple, Amazon, Facebook, Google, IBM, Microsoft wollten die Welt
regieren, ganz nach dem Prinzip „Code is Law“.
Algorithmen sollten jetzt bestimmen, was geht und was nicht, wer schuldig ist und wer nicht und wer Zugang zu
welchen Ressourcen erhält.
Predictive Policing und CitizenScores markierten das heraufziehende Zeitalter des Überwachungskapitalismus und
technologischen Totalitarismus. Doch was als „chinesisches System“ kritisiert wird, kann im „asiatischen Jahrhundert“,
wie die kommenden Dekaden zum Teil bereits genannt werden, auch bei uns Einzug halten.
Inzwischen wissen wir nicht mehr, wer welche Daten über uns hat und wie sie benutzt werden.
Wir wissen nur, dass wir zunehmend Unternehmen ausgeliefert sind, die wir oft nicht einmal kennen, die uns aber
besser manipulieren können als unsere Freunde. Doch aussuchen können wir sie uns nicht.
Indessen wuchsen Geheimdienste und  Cybersecurityzentren heran, die ein Vieltausendfaches an Daten über uns
sammeln, als die Stasi je hatte. Schon in naher Zukunft soll nichts mehr anonym sein.


Jeder soll eine eindeutige elektronische Identität haben. Per biometrischen Zugang sollen wir zum Passwort werden.
Das wäre ein weiterer Verstoß gegen die Menschenwürde, die Basis unserer Demokratie. Damit müsste man die
Digitalisierung für gescheitert erklären.
Es ist ein sich selbst verstärkender Effekt: 
Demokratie garantiert individuelle Freiheit, diese wird aber bedingt durch degenerative negativ-kulturelle Einflussfaktoren
permanent auf die Probe gestellt, wodurch als Gegenreaktion erneut, das demokratisch geprägte Selbstverständnis leidet.

Derweil explodiert der Stromverbrauch der Datencentren, die wie Pilze aus der Erde schießen.
2030 werden digitale Technologien ganze 20 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs konsumieren, und die Umweltprobleme 
sind weiter ungelöst.
Die Kreislaufwirtschaft und Sharing Economy. welche die aufziehende Ressourcenkrise abwenden könnten, kommen nur langsam
voran. Doch weltweit scheut man sich vor der Schlussfolgerung: Wir haben es vermasselt! Der Kapitalismus, wie wir ihn kennen 
wird das Paradies auf Erden nicht erschaffen. “ Das Prinzip jeder gegen jeden wird wohl in einer der riesigen
wirtschaftlich-gesellschaftlichen und Umweltkrisen globalen Ausmaßes enden und dem größten Massensterben seit dem
Verschwinden der Dinosaurier- wenn wir nicht lernen mit Mensch und Umwelt zu kooperieren.

So lenken wir die Digitalisierung in die richtige Richtung 
Noch ist es nicht zu spät. Mit digitalen Innovationen können wir das Geld-, Finanz-, und Wirtschaftssystem neu erfinden,
eine Kreislaufwirtschaft und Sharing Economy bauen, kombinatorische Innovation ermöglichen, die Demokratie aufwerten,
kollektive Intelligenz mit naturnahen moralisch-ethischen Grundsätzen fördern.
Verfassungsrechtliche und kulturelle Werte in Informationsplattformen einbauen und eine Mitmachgesellschaft kreieren,
von der wir alle profitieren können.


Mittwoch, 04,12,2019


Ruhe vor dem Sonnensturm….?
Alle elf Jahre wieder schwankt die Aktivität unserer Sonne.
Nun verkünden erste Flecken die Ankunft eines brandneuen Zyklus. Still war es um die Sonne in der letzten Zeit,
an so manch einem Tag erschien sie gar als unbefleckte Scheibe am Tageshimmel. Grund ist das Minimum des etwa
elfjährigen Sonnenzyklus, mit dem das Magnetfeld unseres Heimatsterns deutlich schwankt.
Mit ihm verändert sich die Anzahl und Größe der Sonnenflecken: Seit dem Zyklusbeginn im Jahr 2008 wanderten
sie von hohen Breitengraden aus immer weiter auf den (Sonnen)-Äquator zu. Dabei vermehrten sie sich zunächst rasant,
bis sie im um das Jahr 2013 herum ihr Maximum erreichten und seitdem langsam aber stetig weniger wurden.
Nun geht es wieder aufwärts: Für viele von uns hinter grauer Nebelbewölkung verborgen, trat am 24. September 2019
zweifelsfrei die erste Fleckengruppe des neuen Aktivitätszyklus unserer Sonne in Erscheinung.

Wie für die Gruppen eines beginnenden Zyklus zu erwarten, waren die Flecken weit abseits des Sonnenäquators positioniert.
in hoher südlicher Breite. Ein Magnetogramm bestätigte die Natur dieses aktiven Gebiets:
Seine magnetischem Pole waren entgegengesetzt zu den Magnetfeldern des alten Zyklus orientiert. Allerdings war die
fragliche Fleckengruppe sehr klein und zerfiel nach nur einem Tag wieder; ihr Magnetfeld bestand nur wenige Tage länger.
Im Frühjahr  trafen sich in Boulder US-Bundesstaat Colorado ein Dutzend Heliophysiker zum Solar Cycle 25 Prediction Panel.
Der 25. Zyklus ist der Zählung des Schweizers Wolf folgend der nächste, und er steht unmittelbar bevor.
„Ziel unseres Treffens war es, Stärke und Timing für den nächsten Sonnenzyklus vorherzusagen“, berichtet Robert Cameron
vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen.

Die Forscher verglichen ihre Prognosen, dann stimmten sie ab.“ Wir erwarten“, sagt Cameron, „dass der Zyklus zwischen Juli
dieses und September des nächsten Jahres startet und seinen Gipfel irgendwann zwischen 2023 und 2026 erreichen wird“.
So lautet nun die offizielle Sonnenwettervorhersage .
Dies ist keine rein akademische Übung: Das Militär, Satellitenbetreiber und Elektrizitätsversorger , sie alle wollen erfahren,
was die Sonne für sie bereithält“, schrieb Science Ende Mai.
Eine fleckenfreie Sonne ziert den Report des Fachblatts unter der Zeile: “ Die Ruhe vor dem Sturm“.
Denn mit dem zyklischen Auf und Ab der Flecken steigt und sinkt auch die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Sturm geladener
Sonnenteilchen. Und je stärker der Zyklus, desto höher das Risiko.
Mehr weiß man noch nicht.
“ Wir sind noch nicht in der Lage, einzelne Ereignisse vorherzusagen“, betont Cameron.“ Aber es ist schon nützlich, eine
Prognose für die Ausbruchsrate zu haben“. Fällt der Zyklus 25 so verhalten aus wie der vorherige, dürfte sich zumindest eines
nicht wiederholen: ein Supersturm wie jener des Jahres 1859-.
Damals traf der bislang gewaltigste aufgezeichnete solare Teilchenschauer die Erdatmosphäre, das“Carrington-Ereignis“,
benannt nach einem britischen Astronomen. Es sorgte für Polarlichter bis Hawaii und  Mexiko, bis Kuba, Japan und China.
Die Londoner Times schrieb am 6. September jenes Jahres:
Leuchtende Wellen rollten in rascher Folge bis zum Zenit, einige waren von einer Helligkeit, die ausreichte, um am Boden
Schatten zu werfen. „Der Sturm lud aber auch gerade frisch gezogenen Leitungen der Telegrafie-Netze in Europa und Amerika-
das Hightech der damaligen Zeit- elektrisch auf. In Telegrafenstationen schlugen Drähte Funken und entzündeten Papierstreifen.
Telegrafisten erlitten Stromschläge.

In jüngerer Vergangenheit haben schon deutlich geringere Sonnenstürme örtliche Stromnetze zusammenbrechen lassen,
die GPS-Navigation gestört. Was wenn eine Eskapade der Größenordnung von 1859 auf die Technik des 21. Jahrhunderts trifft?
„Heute wären die Folgen eines solchen Ereignisses grässlich“, schreibt Science.
„Finanztransaktionssysteme könnten kollabieren, Strom-und Wasserversorgung ausfallen“.Nichts Vergleichbares hat die Welt
von heute erlebt und ist auch kaum darauf vorbereitet.
Den kosmischen Kalender ihrer Sonne beginnen die Menschen gerade erst zu verstehen.
Während deren grundlegender Elf-Jahres-Rhytmus heute unstrittig ist, rätseln sie weiterhin über andere,
viel längere Muster, zum Beispiel jahrzehntelange Schwächephasen. Alle 88,alle 208, alle rund 1000 und 2300 Jahre
scheinen sie  sich zu wiederholen. “ Da ist es legitim, zu fragen, ob diese großen Zyklen der Grund für die Auffälligkeiten
in der Sonnenaktivität, zum Beispiel während des Maunder-Minimums, sein können“, sagt der Dresdener Dynamo-Physiker
Frank Stefani. Wann wird erneut ein solarer Hurrikan à la 1859 die Erde treffen?
Solange die Vorhersageforschung keine gewaltigen Sprünge macht, bleibt die Menscheit verletztlich: in jedem Lebensbereich
vernetzt, digitalisiert, abhängig von Elektrizität. Ob Navi, Online-Banking, weltumspannende Lieferkette oder profane
Steckdose- alles ist viele anfälliger als die Telegrafen des 19 Jahrhunderts. 


Mittwoch, 20,11,2019

Mehr als 11.000 Wissenschaftler aus 153 Ländern haben jetzt in einer Deklaration den planetaren „Klima-Notstand“ ausgerufen
Die aktuelle Klimakrise bedrohe die natürlichen Ökosysteme und die Zukunft der Menschheit, warnen sie.
Daher sei es ihre moralische Verpflichtung Alarm zu schlagen.
Wie Forscher erklären, kann aber noch gehandelt werden-sie benennen dafür sechs unmittelbar nötige Schritte.
Die Fakten liegen längst auf dem Tisch:

Der Klimawandel schreitet immer weiter fort und macht sich in zunehmend spürbarer Weise bemerkbar.
So nehmen weltweit Wetterextreme wie Dürren, Hitzewellen, Starkregen und Stürme zu.
Die immer schneller steigenden Meeresspiegel führen entlang der Küsten zu häufigeren Überschwemmungen.
Doch selbst angesichts der messbaren Veränderungen tut sich im Klimaschutz bislang nur wenig.
„40 Jahre weitergemacht bis bisher“!

Angesichts dieser Lage schlagen nun Forscher Alarm:
Wissenschaftler haben eine moralische Verpflichtung, die Menschheit vor allen katastrophalen Bedrohungen
zu warnen und dabei “ Klartext zu reden“ , schreiben Ripple von der Oregon State University und seine
Mitverfasser.
„Auf der Basis dieser Verpflichtung und der hier präsentierten Indikatoren deklarieren wir , mehr als 11.000 Wissenschaftler
aus aller Welt, klar und unzweifelhaft, dass der Planet Erde vor einem Klima-Notfall steht.
„In ihrer Veröffentlichung listen die Forscher 15 menschliche Aktivitäten und ihre Veränderungen auf, die entscheidend
zum Klimawandel beitragen. Dazu gehören unter anderem Faktoren wie das Bevölkerungswachstum und der zunehmende
Viehbestand, die Fleischproduktion, die Entwaldung, die CO² -Emission und der Verbrauch fossiler Brennstoffe.
„Trotz 40 Jahren der globalen Klimaverhandlungen haben wir-mit wenigen Ausnahmen- weitergemacht wie zuvor
und sind das Problem nicht angegangen“, konstatieren Ripple und seine Kollegen.
Denn vor fast genau 40 Jahren, im Februar 1979, fand in Genf die erste Weltklimakonferenz statt.
Damals noch von der World Meteorological Organization veranstaltet, trafen sich dort erstmals Wissenschaftler
aus aller Welt, um sich über beginnende Anzeichen eines Klimawandels auszutauschen. Schon damals kamen
sie zu dem Schluss , dass die alarmierende Entwicklung dringend ein Handeln erfordert- doch der Appell verhallte
weitgehend ungehört.

“ Jetzt ist die Klimakrise da und schreitet schneller voran, als die meisten Wissenschaftler erwartet haben“, sagen
die Forscher.“ Sie ist schwerwiegender als gedacht und bedroht natürliche Ökosysteme und die Zukunft der Menschheit“.
Besonder Sorgen bereitet den Wissenschaftlern dabei die Kippelemente im Klimasystem-Klimafaktoren, die bei
weiterer Erwärmung abrupt ihren Zustand wechseln und dann durch positive Rückkoppelung zu einer weiteren
Eskalation des Klimawandels führen.
„Dies könnte zu einer katastrophalen ´Treibhaus-Erde´ führen, die nicht mehr von den Menschen kontrollierbar ist“,
warnen Ripple und Kollegen.
Sechs Schritte für eine bessere Zukunft
Doch noch ließe sich dies abwenden- wenn sofort und entschieden gehandelt wird.
“ Um eine nachhaltige Zukunft zu sichern, müssen wir unsere Lebensweise ändern“, konstatieren die Wissenschaftler.
„Wir brauchen mutige und drastische Transformationen in Wirtschaft und Politik“. Sie nennen sechs Maßnahmen,
die die schlimmsten Folgen zumindest abmildern könnten, wenn unmittelbar gehandelt wird.
Zu diesen Schritten gehört eine weltweite Energiewende, kombiniert mit natürlichen und technischen Maßnahmen zur
CO²-Abscheidung. „Wir müssen die verbleibenden Vorräte an fossilen Energien im Boden lassen“ appellieren Ripple
und Kollegen. Ebenfalls nötig sei eine Reduktion von kurzlebigeren Treibhausgasen wie Methan, Ruß und
Fluorkohlenwasserstoffen.

Nötig sei zudem, natürliche Puffersysteme besser zu schützen und zu regenerieren. „Marine und terrestrische Pflanzen,Tiere und
Mikroorganismen spielen eine signifikante Rolle für Kohlenstoff-und Nährstoffzirkulation und- Speicherung“,erklären Ripple und Kollegen.
Entsprechend wichtig sei es, die Entwaldung und nicht-nachhaltige Bodennutzung zu stoppen und, wo möglich, aufzuforsten.

Ähnlich wie vor kurzem der Weltklimarat IPPC sehen die Forscher zudem in der Lebensmittelproduktion eine wichtige
Ansatzstelle für Maßnahmen. Sie plädieren für eine weniger fleischlastig- bzw. stärker Pflanzenbasierte Ernährung und eine
stringente Vermeidung von Lebensmittelverschwendung.
Eher im gesellschaftlichen Bereich liegen zwei weitere Schritte, die die Wissenschaftler für dringend nötig ansehen:
Der erste ist eine Veränderung der Wirtschaft weg von einer Übernutzung der Ressourcen und Ökosystemen hin zu einem
Fokus auf Nachhaltigkeit und der Deckung der Grundbedürfnisse für alle. “ Wir müssen verändern, wie unsere Gesellschaft
funktioniert und wie sie mit der Natur wechselwirkt“, konstatieren sie.

Der zweite ist die Eindämmung des Bevölkerungswachstums :“ Noch immer wächst die Menschheit um rund 80 Millionen
pro Jahr-mehr als 200.000 pro Tag“, erklären sie. Um eine nachhaltige Zukunft zu sichern, sei es aber nötig, die
Weltbevölkerung auf einem Stand zu stabilisieren- innerhalb eines sozial-verträglichen und gerechten Handlungsrahmen´.
„Wir sind ermutigt durch die jüngste Welle der Aktionen: Regierungen erklären den Klimanotstand, Schulkinder streiken und
Umwelt-Klagen erreichen die Gerichte“, sagen Ripple und seine Mitverfasser.
Jetzt sei es nötig, dass auch Politiker, Entscheider und die gesamte Menschheit auf die Klimakrise reagieren.


Mittwoch, 06.11.2019


Mittwoch, 06,11,2019

Wird unsere Schöpfung intelligent?
Wir leben in einem Zeitalter. in dem Computer zu lernen beginnen aus Daten Informationen zu erschaffen.
Das  Universum hat aus anorganischer Materie mit geringer Informationsdichte Leben hoher Informationsdichte
erschaffen, das sich durch biologische Evolution weiterentwickeln und höhere Intelligenz hervorbringen konnte,
welche  wiederum Kultur und Technologie erschuf, die zur Erfindung und dem Siegeszug der Computertechnologie
führten, welche wiederum eine noch nie dagewesene Informationsdichte in der menschlichen Geschichte generierten!
Doch werden Computer auch Bewusstsein hervorbringen können?

Die neuesten Entwicklungen mit Quantencomputern bzw. den entsprechenden Qubit-Anordnungen deuten darauf hin,
dass in ca. zehn bis fünfzehn Jahren KI-Algorithmen, einen im wahrsten Sinne des Wortes Quantensprung intelligenter
Computer-Systeme erreichen-oder auch „Computer-Bewusstsein“schaffen werden.

Sowohl die Simulationstheorie als auch der kosmische Imperativ stoßen Gedanken darüber an, ob sich Bewusstsein
tatsächlich erschaffen bzw. simulieren lässt.
Ob sich Bewusstsein in Computersystemen manifestieren kann, ist eng verknüpft mit der Frage nach der Gültigkeit
des Arguments der Substratunabhängigkeit-also: Braucht ein Bewusstsein ein Trägermedium?
An dieser Stelle sei erwähnt, dass es nicht sicher ist, ob das Gehirn wirklich der Ursprung des Bewusstseins ist:
Denkbar wäre auch, dass das Gehirn lediglich eine Empfangs-Schalt- und Sendeeinheit ist.
Das Bewusstsein könnte außerhalb des Körpers existieren und das Gehirn als ein Gerät für die Datenverarbeitung
nutzen.

Ein großes und langjähriges Projekt, das sich zwar nicht direkt mit diesem Thema beschäftigt, aber untersuchte
ob das Bewusstsein sich auch außerhalb des Gehirns erstrecken kann, ist das Global Consciousness Projekt
der Princeton University, welches erfolgreich nach statistischen Korrelationen zwischen kollektiven Gefühlsausbrüchen
von Menschenmengen und dem Output von Zufallsgeneratoren suchte.
Wir wissen zwar, wie das Gehirn anatomisch aufgebaut ist und aus welchen molekularen Verbindungen es besteht,
doch man weiß eigentlich noch nicht, wie Gedanken oder gar das Bewusstsein entstehen. Man kann zwar mittels
elektrischer Simulationen bestimmte Wahrnehmungen hervorrufen, aber dies sagt noch wenig darüber aus, wie komplexe
Gedanken entstehen und warum Menschen sich ihrer eigenen Existenz oder wenigstens eines Teils davon bewusst sind.
Quantencomputer könnten den Durchbruch bringen.
Es gibt allerdings Hinweise darauf, dass Lebensformen Effekte der Quantenphysik nutzen und diese sowohl für das Leben
selbst als auch für die Entstehung von Intelligenz und Bewusstsein von Bedeutung sind.
Dieses Forschungsgebiet ist die Domäne einer sehr jungen Wissenschaft, der sogenannten Quantenbiologie, die in einem
guten, wenn auch etwas älteren Artikel von Spektrum.de vorgestellt wird.

 

Lange Zeit nahm man an, das quantenphysikalische Effekte nur unter streng kontrollierten Bedingungen messbar sindund eine signifikante Rolle spielen. Deshalb arbeiten Quantencomputer bei sehr niedrigen Temperaturen, nämlich nahe dem physikalischen Nullpunkt von 0 Grad Kelvin( etwa -273° C) und sind gegen Einflüsse und natürliche Stahlung von außen gut abgeschirmt. Diese Bedingungen sind eigentlich das Gegenteil des Inneren und der Umwelt von Lebensformen,die für ihren Stoffwechsel Temperaturen von über 0 Grad Celsius benötigen und von außen ständig von Strahlung wie Licht getroffen werden. Jedoch wurden mittlerweile Hinweise auf quantenphysikalische Effekte bei mehreren Lebensformenund Stoffwechselprozessen gefunden.

Der vielleicht wichtigste Einfluss der Quantenphysik auf das Leben ist deren Bedeutung für die Photosynthese, welche die
Grundlage fast allen Lebens auf der Erde ist.

Die Sonne ist die primäre Energiequelle für die Erde. Durch Photosynthese können Pflanzen und bestimmte Bakterien Energie
in Form von Licht  in chemische Energie bzw. Energieträger wie Zucker umwandeln.
Dadurch entsteht die Nahrungsgrundlage für fast alle Lebensformen auf der Erde.
Die Bedeutung der Quantenphysik für die Photosynthese wurde von Elisabeth Romero und ihrem Kollegen im Artikel
„Quantum Coherence in Photosynthesis for Efficient Solar Energy Conversion“ beschrieben.
Zusammenfassend kann man sagen, dass ohne quantenphysikalische Effekte die Effizienz der Photosynthese um ein Vielfaches
geringer wäre, als sie tatsächlich ist, und somit Leben auf der Erde kaum oder nur in geringem Umfang möglich wäre.
Qauntanphysikalische Effekte könnten auch beim Geruchssinn eine Rolle spielen, weil dieser Sinn anscheinend nicht nur
nach dem früher gelehrten Schlüssel- Schloss-Prinzip sondern auch nach dem quantenphysikalischen Vibrationsmodell
funktioniert.

Die Entwicklung von speziellen Quanten-Algorithmen ist keine triviale Aufgabe. Es gibt aber Beispiele die zeigen,
an welchen Stellen Quantencomputer besonders praktische Relevanz besitzen können, Insbesondere Peter Shors
Algorithmus zur Primfaktorzerlegung oder Lov Grovers Suchalgorithmus.
Beide lösen Probleme, für die kein ähnlich erfolgreiches klassisches Verfahren bekannt ist.
Wenn aber Zahlen mühelos in Primfaktoren zerlegt werden können, torpediert das die Sicherheit verbreiteter
Verschlüsselungsverfahren, die gerade auf der Schwierigkeit dieser Aufgabe beruhen.
Die Fähigkeit effizient ungeordnete Datenbanken zu durchsuchen, ist andererseits für viele Anwendungen nützlich.

Roger Penrose, Mathematiker und Physiker, der zusammen mit Stephen Hawking das Buch „The Nature of Space and Time“
schrieb, ist der Meinung, dass klassische Computer kein Bewusstsein hervorbringen könnten, weil dieses im Gehirn
wiederum quantenphysikalische Effekte benötige.
Sogenannte Mikrokanälchen, die sich im Innerne der Neuronen befinden, seien klein genug, um quantenphysikalische Effekte
zu erfahren. Diese seien notwendig, damit Bewusstsein entstehen könne.
Falls Penrose Recht hat, so müssen wir uns mindestens bis zur Verfügbarkeit leistungsfähiger Quantencomputer gedulden, um
zu sehen, ob Computer Bewusstsein hervorbringen können. Dies könnte schon in wenigen Jahrzehnten so weit sein und
dadurch eine weitere Entwicklungsstufe  der kosmischen Direktive „Erschaffe Leben, erschaffe Informationen“!-
verwirklicht werden.

Dennoch bleibt die Frage unbeantwortet, wieso das Universum Informationen und Leben erschafft.
Denkbar wäre, dass das Universum  doch eine Simulation ist, die von jemanden erschaffen wurde.
Die Hypothese des kosmischen Imperativs steht nicht im Widerspruch zu der Simulationshypothese.

Ob ein physisches oder simuliertes Universum bestrebt ist, Systeme hoher Informationsdichte und somit auch Leben,
Computersysteme, das World Wide Web, virtuelle Welten, künstliche Intelligenz und so weiter zu erschaffen,
spielt hier keine große Rolle.
Alternativ wäre auch möglich, dass das Universum eine Art Lebensform oder Intelligenz ist und wir Bestandteile
dieses Wesens sind.
Wenn die kosmische Direktive zutrifft, dann wäre es vorstellbar, dass es als besonders edle Berufung angesehen
werden könnte, Informatiker zu sein.

Informatiker entwickeln und pflegen Systeme, die Daten erzeugen, verarbeiten, speichern und analysieren.
Wenn das Universum das Ziel hat Systeme mit hoher Informationsdichte zu erschaffen, dann könnte man den
Informatiker als einen Ingenieur des Universums betrachten, einen Ausführer des Willens unseres Kosmos´
in dem wir Leben.