Rekordtemperaturen störten 2024 erheblich den globalen
Wasserkreislauf
Der «Global Water Monitor Report» dokumentiert, wie der Klimawandel
den globalen Wasserkreislauf 2024 ins Ungleichgewicht brachte –
mit fatalen Dürren, verheerenden Fluten und Schäden in Milliardenhöhe.
Die Erderwärmung treibt den globalen Wasserkreislauf in neue Klimaextreme, wie der
»Global Water Monitor 2024« zeigt. Der unter Leitung der Australian National University
entstandene Bericht zeigt, dass steigende Temperaturen die Wasserbewegungen auf der
Erde verändern und den Kreislauf maßgeblich stören. Die Forscherinnen und Forscher
fassten Daten von Tausenden Bodenstationen und Satelliten zusammen, um Einblicke in
kritische Wasservariablen wie Niederschlag, Bodenfeuchtigkeit, Flussläufe und
Überschwemmungen weltweit zu gewinnen.
Das Ergebnis ist eine eindrückliche Bilanz wasserbedingter Katastrophen im Jahr 2024
Überschwemmungen in Afghanistan und Pakistan, verheerende Dürren im südlichen Afrika,
Sturm Boris in Mitteleuropa, Sturzfluten in Spanien und tropische Stürme in Vietnam und
den Philippinen. Viele Menschen verloren ihr Leben, Millionen wurden vertrieben, der
wirtschaftliche Schaden beträgt Schätzungen zufolge mehr als 550 Milliarden US-Dollar.
Laut dem Report haben 2024 etwa vier Milliarden Menschen in 111 Ländern – rund die
Hälfte der Weltbevölkerung – ihr bisher wärmstes Jahr erlebt. Die Lufttemperaturen über
Land waren im vergangenen Jahr um 1,2 Grad Celsius wärmer als zu Beginn des Jahrhunderts
und etwa 2,2 Grad Celsius höher als zu Beginn der industriellen Revolution. Der Deutsche
Wetterdienst meldete Ende Dezember 2024, dass das zurückliegende Jahr auch in Deutschland
das wärmste seit Messbeginn 1881 war. Im Schnitt lag die Temperatur bei 10,9 Grad Celsius –
das sind 0,3 Grad mehr als im bisher wärmsten Jahr 2023. Zudem war es deutlich zu nass.
Das passt zu den Daten des Global Water Monitor Reports, der für Deutschland 2024
überdurchschnittlich viel Regen und Oberflächenwasser feststellt.
Weltweit seien 2024 rekordverdächtige monatliche Niederschlagssummen um 27 Prozent und
tägliche Niederschlagsrekorde um 52 Prozent häufiger erreicht worden als zu Beginn dieses
Jahrhunderts, sagt der Leiter der Forschungsgruppe Albert van Dijk gegenüber der dpa.
Rekordtiefstwerte wurden 38 Prozent häufiger erreicht, sodass wir auf beiden Seiten schlimmere
Extreme erleben.« Der Report prognostiziert für 2025 anhaltende hydrologische Extreme.
Dürreperioden könnten sich im nördlichen Südamerika, im südlichen Afrika, im nördlichen Afrika,
in Zentralasien, in Teilen Nordamerikas und in Westaustralien verschärfen. Regionen wie die
Sahelzone, das Horn von Afrika, Europa und Asien bleiben relativ feucht und sind eher von Überschwemmungen bedroht.