Energiesysteme
           Innovation-Projektierung-Planung-Systemintegration-Inbetriebnahme-Remote-Control-Center                                     

                 Innovation und Planung mit System 

 

Brennstoffzellen-Turbinen-Systemtechnik 3.7 MWel Anschlussleistung
Erzeugungskapazität elektrisch 8750 Bh a BZKW-ORC-Turbinen-System 32.375.000 kWh a
Erzeugungskapazität thermisch 8750 Bh a BZKW-ORC-Turbinen-System 13.877.500 kWh a

Skalierbare Leistungsklassen 400 kWel-70 MWel
Hohe Grundlast-Effizienz (gesicherte Leistung)
Energieträger Erdgas/Biomethan
Kosten Energieeinsatz ca. 30% vs. konventioneller Erzeugung
Nahezu Schadstofffreie-Saubere Energieerzeugung
Extrem hoher Wirkungsgrad Brennstoffzellen-ORC-Turbinen-Systemkopplung
V
orrausschauende Betriebsführung, Wartung, Vernetztes System, 4.0 Remote-Control-Center
Amortisation unter Einbeziehung von aktuellen (iKWK) Fördergeldern ca. 2 Jahre


Ablaufplanung-Konzept-Entwurf-Definition-Umsetzung 
Grundlagenermittlung im Bestand und Konzeptentwurf
Ablaufplanung-Konzepte-Anforderungsprofile
Definition der Aufgabenstellung und grundlegender Anforderungen
Ermitteln der Planungsrandbedingungen
Beratung im Leistungsbedarf Technische Erschließung Erfassung wesentlicher Voraussetzungen
Exakte Berechnung der Wirtschaftlichkeit und Amortisation unterschiedlicher Auslegungen
Zusammenfassen Erläutern und Dokumentieren der Ergebnisse


Konzeptionen der technischen Lösungen
Abstimmung Kostenrahmen und Kostenschätzung
Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen und Berechnungen

Entwurfs-System-und Integrationsplanung
Technische Beschreibung der geplanten Lösungen
Investition Kostenberechnung der unterschiedlichen Auslegungen

Genehmigungsplanung Bearbeiten aller Fördermöglichkeiten
Abstimmung mit Sondergutachten
Ausarbeiten aller Vorlagen für notwendige Genehmigungen und Anträge


Ausführung
Erarbeiten innovativer Planungslösungen
Feinkoordinierung aller Gewerke
Koordination der Ablaufprozesse
Ausarbeiten der Leistungsbeschreibung
Inbetriebnahme
Betriebsführung Remote Control Center 4.0

Mittwoch, 10.04.2019

Unfruchtbar durch Umweltgifte ?
Die Spermienqualität, ein Garant für die Fortpflanzungsfähigkeit, ist in den letzten Jahren bei Männern in
Deutschland deutlich
gesunken.
Bei der Spermienkonzentration ist in den vergangenen vier Jahrzehnten ein Verlust von bis zu 70 Prozent zu verzeichnen.
Auch die Beschaffenheit und Beweglichkeit der Spermien haben sich verschlechtert.
Zu diesem Bericht kommt ein neuer Bericht der Universität Oldenburg im Auftrag des WWF.
Damit wird erstmals die Abnahme der Spermienqualität auch in Deutschland verzeichnet, die Wissenschaftler
in vielen Ländern Europas festgestellt haben.
An der Universität Oldenburg wurden die in Deutschland vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen
zur Entwicklung der Spermienqualität aus Universitätskliniken in Berlin, Leipzig, Magdeburg und
Hamburg analysiert.
Dabei zeigte sich ein Rückgang der Spermienkonzentration um 70 Prozent in Hamburg, 47 Prozent in
Magdeburg und 34 Prozent in Leipzig, in den Zeiträumen zwischen 1956 und 1996 ab.
Die Untersuchung in Magdeburg ergab zudem, dass bei knapp der Hälfte der Männer (45,5 %) die
Spermienkonzentration unterhalb der Fruchtbarkeitsgrenze der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
von 20 Mio/ml lag.
In Berlin ist nur eine schwache Abnahme der Spermienkonzentration zu verzeichnen, der Anteil der
missgebildeten Spermien hat sich allerdings deutlich erhöht.
Untersuchungen aus Skandinavien, Frankreich, Belgien und Schottland zeigen ebenfalls einen Rückgang
der Spermienqualität.
Gleichzeitig ist eine Zunahme von Erkrankungen der männlichen Geschlechtsorgane zu beobachten:
Krankheiten wie Hodenkrebs, oder Hodenhochstand haben sich in Europa in den letzten 30-50 Jahren
mehr als verdoppelt.
Es ist bekannt, dass Industriechemikalien und Pestizide wie Hormone wirken können und Immunsystem
und Fortpflanzungsfähigkeit  von Tieren schädigen:
So wurden bei Forellen Verweiblichungserscheinungen beobachtet, die durch bestimmte Industriechemikalien
ausgelöst werden.

Die Fruchtbarkeit von Vögeln wie dem Seeadler wurde durch Pestizide beeinträchtigt.
„Es ist zu befürchten, dass auch bei Menschen neben Risikofaktoren wie Ernährungsgewohnheiten
oder Stress Umweltgifte mitverantwortlich für die abnehmende Fruchtbarkeit und die
Zunahme von Erkrankungen der männlichen Geschlechtsorgane sein können“, sagt Patricia Cameron,
Chemieexpertin des WWF.
„Heute trägt jeder Mensch in seinem Körper hunderte von synthetischen Substanzen mit sich.
Gerade in der Zeit der Embryonal-und Kindesentwicklung ist der Körper äußerst empfindlich
gegenüber hormonell wirksamen Substanzen.
Weit verbreitete hormonell wirkende Schadstoffe sind die Chemikalien Bisphenol A
(in Plastikflaschen und Innenbeschichtungen von Blechdosen), einige Phthalate (Weichmacher für Plastik,
wie zum Beispiel in Beißringen für Säuglinge), Alkylphenole (in Industriereinigern),
Tributylzinn (in Schiffsanstrichen)), Bromierte Flammschutzmittel ( in Elektronikartikeln,
Autoinnenausstattungen und Textilien) sowie viele Pestizide, die in der Landwirtschaft, im Garten
und im Haushalt eingesetzt werden.
Untersuchungen zeigen, dass bei Männern, die hohen Pestizidbelastungen ausgesetzt waren,
eine abnehmende Fruchtbarkeit festzustellen ist.

 

 

Mittwoch, 27.03.2019
Verheerendes Zeugnis für die deutsche Energiewende


Deutschland als Vorreiter der Energiewende? Das war einmal.
Das renommierte Weltwirtschaftsforum stellt der Bundesrepublik aus zwei Gründen ein
vernichtendes
Zeugnis aus.
Die Strompreise eilen von Rekord zu Rekord.
Die ständig steigenden Kosten sind ein Ärgernis für die deutschen Verbraucher-und der Industrie.

Lange hatte die Bundesrepublik den Nimbus des Vorreiters in Sachen Energiewende. 
Jeder Bundesbürger konnte sich als Teil der ökologischen Speerspitze fühlen.
Doch der aktuelle Bericht des Weltwirtschaftsforums(WEF) erklärt diesen Eindruck zur Illusion.
Er stellt Deutschland ein ernüchterndes Zeugnis aus. 
Gemessen an den hiesigen Ansprüchen lässt sich sogar von einem vernichtenden Ergebnis sprechen.
Denn das Land ist im globalen Energiewende-Index des WEF nicht nur um einen Platz zurückgefallen.
Deutschland rangiert nunmehr auf Platz 17, womit wir sechs Positionen hinter Uruguay liegen.
Bewertet werden 115 Länder nach Preisniveau, Energiesicherheit und Nachhaltigkeit.
Doch  die aktuelle Platzierung offenbart noch nicht einmal die gravierendsten Erkenntnisse des 
Reports.
Wer genau liest, erkennt, dass die Bundesrepublik bei der sogenannten System-Performance nur 
noch auf Platz 46 von insgesamt 115 Nationen kommt.
Und wer diese Unterkategorie betrachtet, erkennt einen besonders unerfreulichen Zustand des 
selbst ernannten ökologischen Pioniers.
Nur dank der Leistungen aus der Vergangenheit wird Deutschland nicht ganz nach unten durchgereicht.
So rangiert die viertgrößte Volkswirtschaft der Erde bei Energiesicherheit und Zugang der 
Verbraucher zu Elektrizität auf den vorderen Plätzen.
Bei den Strompreisen jedoch ist Deutschland weit abgeschlagen.
Laut WEF müssen die Verbraucher im Schnitt 34 Cent für eine Kilowattstunde zahlen, das reicht
gerade noch für Platz 87 in der Welt.

Die Industriekunden müssen 28 Cent berappen, damit kommt das Land auf Platz 113-obwohl hier
Großkunden mit Sonderverträgen wesentlich weniger zahlen müssen.
Zusätzlich  werden hohe Subventionen fällig, knapp 0,1 Prozent des BIP.
Das mag nach wenig klingen, allerdings rangieren wir damit auch nur auf Rang 60.
Was bereits prognostiziert wurde, tritt nun aller Wahrscheinlichkeit nach ein:
Deutschland muss wegen verpasster Klimaschutzmaßnahmen draufzahlen:
Bislang geht Finanzminister Scholz von 100 Mio. € pro Jahr aus.
Wegen Verfehlens der EU-Klimaschutzziele kommen auf Deutschland voraussichtlich ab 2020
erstmals zusätzliche Kosten zu.
Im Entwurf der Eckwerte für den Bundeshaushalt 2020 und die Planung für die folgenden
Jahre  bis 2022 sind  je 100 Mio. € eingeplant.
Wie teuer es tatsächlich wird, ist aber noch nicht klar.
Deutschland muss voraussichtlich Verschmutzungsrechte bei anderen Ländern einkaufen,
die weniger Treibhausgase ausstoßen als nach den EU-Vorgaben erlaubt.



Freitag, 15.03.2019


Europäer verlieren zwei Lebensjahre durch schlechte Luft

Die Hoffnung auf laxere Grenzwerte für Luftschadstoffe, die mit dem wochenlangen Streit um Diesel-
Fahrverbote aufkeimte-ist in den vergangenen Tagen buchstäblich im Keim erstickt worden.
Die wissenschaftliche Fachgesellschaft der deutschen Toxikologen hat mit reichlicher Verspätung
in einer Stellungnahme klargestellt:
Der aktuell europäische Grenzwert für Stickstoffdioxid von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter in der
Außenluft, über ein Jahr gemittelt, sei nicht etwa abzuschwächen, sondern sei angesichts der
Studienlage „wissenschaftlich plausibel“. Tatsächlich jedoch rechnen führende Pneumologen
inzwischen fest mit einem Vorschlag der Weltgesundheitsorganisation den Stickoxid-Grenzwert
weiter zu senken.
Damit nicht genug: Noch erheblich stärker wächst jetzt der Druck wegen der Partikelbelastung.
Bei den Feinstaub-Grenzwerten in der Luft liegt die Europäische Union immer noch deutlich über
den Empfehlungen der WHO:
Um das Zweifache, was die PM1-Partikeln mit einem Durchmesser von max. zehn Mikrometer
angeht und sogar um das Zweieinhalbfache, wenn es um die kleineren und noch deutlich
gesundheitsschädlicheren PM2,5 Partikeln angeht.
Im September vergangenen Jahres hatte ein internationales Team um den kanadischen Umwelttoxikologen
Richard Burnett die Gesundheitsrisiken durch diese Feinstäube deutlich nach oben korrigiert.
Nicht 4,5 Millionen vorzeitige Todesfälle würden weltweit auf das Einatmen feinstaubbelasteter Luft
zurückgehen, wie das die WHO noch in ihrem jüngsten Krankheitsbericht „Global Burden of Disease
hochrechnete, sondern fast 8,9 Millionen.
Die entscheidende Botschaft war, Luftverschmutzung verursacht global sogar mehr vorzeitige
Sterbefälle als das Tabakrauchen.
Die jüngsten und größten Studien kamen aus China, wo sich der Einfluss von erhöhten Luftschadstoff-
Konzentrationen auf die Organe und das Sterberisiko besonders klar abzeichnet.
Eines zeichnete sich in den Studien besonders ab:
„Luftverschmutzung wird als  Gesundheitsgefahr deutlich unterschätzt“!
Auf Einladung des Direktors des Max-Planck-Institutes für Chemie, Jos Lelieveld, der seit Jahren
über die Atmosphärenchemie von Feinstäuben forscht, und der Kardiologe Thomas Münzel von der
Universitätsmedizin Mainz.
Gemeinsam mit ihren Mitarbeitern hatten sie, aufbauend auf den neuen von Burnett identifizierten
„krankheitsspezifischen Gefährdungsraten“ genauer nachgerechnet, welche Krankheitslast dies für
Europa b
edeutet.

Deutschland ist überdurchschnittlich belastet.
Im Fokus: Feinstaub und Ozon.
Sie ermittelten mit ihrem Atmosphärenchemiemodell zunächst regionale Belastungen mit
Schadstoffen.
Diese Exposition verknüpften sie ebenfalls mit den krankheitsspezifischen Gefährdungsraten
sowie der jeweiligen Bevölkerungsdichte, bekannten Risikofaktoren und den Todesursachen
in den einzelnen Regionen für das Jahr 2015.
Ergebnis:
In ganz Europa starben in dem Jahr schätzungsweise 790.000 Menschen vorzeitig an den
Folgen der Luftverschmutzung .
Anders ausgedrückt: 133 von 100.000 Europäern sterben jährlich vorzeitig, weil sie schlechte Luft
atmen.
Ein Wert, der sogar über dem globalen Durchschnitt liegt- und für Deutschland mit 154 von
100.000 weit über dem Durchschnitt liegt.
Statistisch gesehen, könnte man in Deutschland bei sauberer Luft fast zweieinhalb Jahre
länger leben.
Unterschätzt und seit Jahren verharmlost wird oft nicht nur der Straßenverkehr, sondern
auch die Landwirtschaft, über die es in Mainz umfangreiche neue Studien gibt.
Der sekundäre PM2,5 Feinstaub entsteht durch Ammoniak, der nach der Verwendung von
Gülle und Dünger entweicht und mit Stickoxiden und Schwefeldioxid oder deren Säuren
in der Luft zu Ammoniumsulfat und -nitrat reagiert.
Gut 45 Prozent der Feinstaubbelastung im Land resultiert daraus.
In Ballungsräumen sind es Kaminöfen, die chemisch noch ganz andere Partikeln
freisetzen.
Die Schadstoffe erzeugen vor allem Entzündungen, weil sie oxidative, aggressive
Reaktionen im Körper forcieren.
Dabei geht es oft um akute Schäden, die insbesondere bei Kindern, chronisch
Kranken wie Asthmatikern und geschwächten alten Menschen auftreten können.
Feinstaub schädigt Herz und Kreislauf, vierzig bis achtzig Prozent, wahrscheinlich
die Hälfte der vorzeitigen Sterbefälle, wird durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen-
und hier vor allem durch Infarkte und Schlaganfälle verursacht.

Luftschadstoffe verschlimmern und fördern aber auch Lungenleiden, etwa in späten Stadien
kaum heilbare Lungenobstruktion, Lungenentzündungen, Lungenkrebs
(alle im Bereich 7 Prozent der vorzeitigen Sterbefälle) ebenso Allergien und Diabetes,
doch viele andere Folgeschäden, die ebenfalls vermutet werden können wie Bluthochdruck,
sind wegen fehlender Studien noch nicht einmal komplett erfasst.
Die Autoren geben als Ziel vor, das die Feinstaubbelastungen unter zehn Mikrogramm im
Jahresmittel betragen soll und das wäre zu erreichen, wenn nur noch abgasfreie regenerative
Energiequellen eingesetzt werden. Allein durch diese Maßnahme könnten 55 Prozent der
vorzeitigen Todesfälle verhindert-und die Lebenserwartung der EU-Bürger um durchschnittlich
1,5 Jahre verlängert werden.


Freitag, 08.03.2019


Wolkenschwund könnte extremen Treibhauseffekt auslösen
Wenn die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre weiter steigt, könnte das verheerende
Folgen für
eine Wolkenform haben, die unsere Erde kühl hält.
Marine Stratocumuluswolken, die in vergleichsweise geringen Höhen rund 20 Prozent
der subtropischen Meere bedecken, haben einen wichtigen Einfluss auf das Klima:
Weil sie einen Teil des kurzwelligen Sonnenlichts zurück ins All reflektieren,
kühlen sie die Erde.
Doch wenn die
Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre weiter steigt,
könnte es-zumindest theoretisch- genau dieser Wolkenform an den Kragen gehen.
Und das hätte extreme Konsequenzen.
Das zeigt nun ein Modell, das ein Team um Tapio Schneider vom California Institute of
Technology (Caltec) in Pasadena im Fachmagazin „Nature Geoscience“
vorgestellt hat.
Weil Stratocumuluswolken auf Grund lokaler Turbulenzen entstehen, werden sie von
Klimamodellen in der Regel nicht erfasst.
Schneider und seine Kollegen nutzten deshalb das Modell einer räumlich begrenzten Atmosphären-
Sektion über einem subtropischen Ozean, um zu simulieren, wie sich die Wolken bei steigenden
Kohlendioxidwerten verhalten.
Kletterten diese auf etwa 1200 parts per Million(ppm) hatte das verheerende Folgen
für die Stratocumulusschichten:
Sie lösten sich einfach auf.
Ohne die kühlende Wolkendecke stieg auch die globale Durchschnittstemperatur sprunghaft
auf rund 8 Grad Celsius an- und setze so eine Kettenreaktion in Gang, die den Klimawandel
noch weiter anheizte. Die Simulation offenbarte zudem: Um die Wolkenschichten zurückzuholen,
reicht es nicht aus, den Kohlendioxidausstoß wieder geringfügig zu verringern.
Einmal verschwunden, erholt sich die Stratocumulusdecke erst wieder, wenn die CO²-Werte
deutlich unter 1200 ppm sinken:
Derzeit liegt die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre bei etwa
410 ppm-Tendenz steigend:
In den letzten Jahren nahm sie um durchschnittlich 3 ppm pro Jahr zu.
Manche Wissenschaftler gehen deshalb davon aus, dass Werte um 1200 ppm in den nächsten
100 bis 150 Jahren durchaus Realität werden könnten, wenn wir den
CO²-Ausstoß nicht weiter
begrenzen.

Schneider glaubt und hofft jedoch, dass es nicht so weit kommen wird, auch weil der technologische
Fortschritt uns bis dahin wohl neue Möglichkeiten beschert, um mehr Kohlendioxid einzusparen.
Kerry Emanuel, Meteorologe am MIT, geht davon außerdem davon aus, dass
der Klimawandel schon vor dem Erreichen der 1200-ppm- Schwelle deutlich spürbare Konsequenzen
für Gesellschaften haben wird, etwa Missernten und kollabierende Gesellschaften.

Methanausstoß in der Tiefsee u.a. auch bedingt durch Gas-Ölbohrungen und Mineralabbau 

Ein Zusammenbruch der Wirtschaft würde dann zum Beispiel automatisch dazu
beitragen, dass sich
CO²-Ausstoß verringert, wie er im „Quanta Magazine“ erklärt.
Ob ein Verschwinden der
Wolkendecke wirklich ein realistisches Szenario für die Zukunft ist,
bleibt also fraglich.

Neu wären solche extremen Kohlendioxidwerte für die Erde übrigens nicht:
In der Kreidezeit vor etwa 66 Millionen Jahren kam unser Planet ebenfalls auf rund 1200 ppm
Kohlendioxid in der Atmosphäre.
Die Temperaturen waren damals allerdings deutlich höher als heute und Teile der Kontinente
waren von Flachmeeren bedeckt.

 


Freitag, 22.02.2019

                        Nahrungsmittelkrise-„Food System Shock“ ?
Im Jahr 2018 veröffentlichte die Londoner Versicherungsbörse Lloyd´s
einen Report über die Gefahr einer weltweiten
Nahrungsmittelkrise. Darin spielen Ökonomen,
Meteorologen und Agrarwissenschaftler ein Szenario durch, das noch nie eingetreten ist, aber auf
realen Zahlen beruht.
Es beginnt mit einem ungewöhnlich starken EL Nino, der im Verlauf eines Jahres eine Kettenreaktion
auslöst.

Hurrikans verzögern in Amerika die Aussaat, Überschwemmungen des Mississippi und Missouri
lassen die Erträge von Mais, Weizen und Soja um ein Viertel schrumpfen.
In Indien kommt es zu einer Hitzewelle, während in Pakistan, Nepal und Bangladesch sintflutartige
Regenfälle niedergehen, was in Australien zu einer Dürre führt und  die Hälfte der Weizenernte
vernichtet.

In der Türkei, Kasachstan und der Ukraine wird der Weizen von Rost befallen,
einem Pilz, der die Erträge um zehn Prozent fallen lässt.
Aus  Sorge, den Eigenbedarf nicht mehr decken zu können verhängt Indien daraufhin einen
Ausfuhrstopp für Weizen.
Thailand antwortet mit einem Ausfuhrstopp für Reis.

In der Folge bricht der weltweite Getreidehandel ein, der Weizenpreis verdreifacht sich.
Um die Ausfälle abzufangen überdüngen die Bauern ihre Felder, was das Grundwasser belastet
und den
Preis für Erdöl treibt, das zur Düngerherstellung notwendig ist. Um Futterkosten zu sparen,
schlachten
viele Bauern mehr Vieh als sonst, was zu einem Überangebot an Fleisch führt und
zu einer Pleitewelle. Wegen der hohen Lebensmittelpreise kommt es in Nigeria zu einem Bürgerkrieg,

in Ägypten übernehmen Muslimbrüder die Macht.
Im Mittleren Osten, Nordafrika und Lateinamerika brechen Unruhen aus,
die den Ölpreis weiter treiben.
Ein außergewöhnliches Wetterphänomen- und am Ende eines einzigen Jahres sieht die
Welt anders aus.

Kann so etwas passieren?
Die Autoren des Reports betonen, dass keines der Ereignisse ihrer Argumentation fiktiv ist,
jedes ist schon einmal eingetreten, wenn auch nicht innerhalb eines Jahres.
Versicherungen gehen sonst vom Auftreten sogenannter Extremereignisse wie Erdbeben von einer
Wahrscheinlichkeit
von 1:200 aus.
Das Bild, das sich in diesem Report von der Welternährung vermittelt, ist wesentlich interessanter.
Es ist das Bild eines immer komplexer werdenden Systems, in denen die einzelnen
Faktoren immer schneller aufeinander reagieren , so zum Beispiel die Börsen.
CRB Agrarrohstoff-Index Chicago 


Mit dem Ausbruch der internationalen Finanzkrise 2007/08 gingen die Kapitalanleger auf die Suche
nach neuen Gewinnmöglichkeiten. An der Chicagoer Börse, die der wichtigste Handelsplatz für
Agrarrohstoffe ist,
wurden zwar schon zuvor Warentermingeschäfte zugelassen, die nahmen aber
im Rahmen der Finanzkrise erst
richtig Fahrt auf.
Institutionelle Anleger wie Fondsgesellschaften drängten in den Markt, deren Absicht war
Spekulation, keine Absicherung gegen Witterung oder sonstige Beeinträchtigungen, gegen die sich die
Händler
an der Börse absichern können.
Wie bei jeder Spekulation steigt auch hier der Gewinn umso mehr, je stärker die Preise schwanken
und je mehr sie schwanken, desto mehr werden Spekulanten angelockt, was wiederum zu Schwankungen führt.
Diese Finanzinvestoren haben so viel Geld, dass sie die Preisbewegungen nach oben oder unten übertreiben
können.
Der Anteil der reinen Spekulation am Weizenhandel ist nach Angaben der Entwicklungshilfeorganisation
Oxfam seit Mitte der Neunziger Jahre von zwölf auf siebzig Prozent gestiegen.
Allein die Allianz hat die Menge des Kapitals, das sie in Agrarrohstoffe anlegt, nach 2008 innerhalb von
drei
Jahren auf sechs Milliarden Euro vervierfacht.
Das ist der Markt, in dem Ägypten, eines der ärmsten Länder der Erde, jedes Jahr mehr als die Hälfte seines
Weizens kaufen muss- und zwar soviel wie kein anderes Land sonst.
Ägypten ist nicht nur der größte Weizenimporteur weltweit, der ägyptische Staat ist auch der größte
Einzelkäufer.

Die größten Exporteure sind Russland, Kanada, die Europäische Union und Australien.
Die dritte Welt kauft in der Ersten ein.

 
Donnerstag, 14.02.2019

                                          Die Wüsten wachsen
Jedes Jahr werden weltweit Gebiete von mehr als der Fläche Griechenlands unfruchtbar.

Besonders dramatisch ist die Lage in Afrika, weil hier der Verlust von landwirtschaftlich nutzbaren
Land und wilder
Natur einem besonders starken Bevölkerungswachstum gegenüber steht.
Neue und wiederentdeckte Ideen sollen diese Entwicklung nun stoppen.
Ein Dorf im Norden Äthiopiens wehrte sich.
Männer und Frauen gingen mit Spitz-und Feldhacken unter dem flackernden Licht von Kerosinlampen
zu Werk, gruben Löcher, schaufelten Dämme, erschufen Terrassen.
Eigentlich sollte Abraha Weatsbaha damals 1998 schon gar nicht mehr bewohnt sein.

Große Teile des verdorrten Landes in der Provinz Tigray waren so unfruchtbar geworden,
dass die Regierung den Menschen schlicht empfahl wegzuziehen.
Doch das Dorf wehrte sich-gegen den Verlust der Heimat, gegen den Hunger und letztlich
auch
gegen ein sich änderndes Klima.
Die Menschen versuchten, mit anderen, nachhaltigen Methoden der Natur neues Leben
einzuhauchen.

Manches hatten sie auch früher so gemacht, manches hatten ihnen Hilfsorganisationen
vorgeschlagen,
aber einiges hatten sie auch schlicht vergessen.
„Eine solche engagierte Beteiligung aller Menschen ist der Schlüssel zum Erfolg“.
„Besonders erfahrene Bauern wissen oft schon, was getan werden muss und können ihr
Wissen
weitergeben“, sagt Chris Reij.
Der Holländer von der amerikanischen Denkfabrik World Resources Institute befasst sich seit den
1970er Jahren mit Problemen der Land-und Forstwirtschaft in Afrika und den Folgen von Dürren
und
Klimawandel.

Solche Initiativen im Kampf gegen Bodendegradation wie jene in Tigray tun bitter Not.
Eine weltweit ständige Verschlechterung von Bodenqualität durch Erosion, Klimawandel und
damit
verbundener Wasserknappheit, Entwaldung und Fehlnutzung wie einseitiger Landwirtschaft
führt
ultimativ zu immer größeren Wüsten.
Nach Angabe der Vereinten Nationen dehnen sich die Wüsten der Erde jede Minute um 23 Hektar
aus- das entspricht 30 Fußballfeldern.
„Für billiges Palmöl, Sojabohnen, oder Fleisch zahlen wir alle langfristig einen hohen Preis :
unfruchtbare Böden, unwiederbringlich zerstörte Wälder und fortschreitende Wüstenbildung“,
erläutert Thomas Silberhorn, parlamentarischer Staatssekretär  beim Bundesminister für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Nach Silberhorns Angaben fördere das BMZ deshalb seit 2015 Bodenschutz und
Bodenrehabilitierung für Ernährungssicherheit mit einem Volumen von 110 Millionen Euro in
sechs Ländern.
Wenn gegenwärtige Trends nicht gestoppt werden, geht die Ernährungs- und
Landwirtschaftsorganisation der Vereinten
Nationen FAO davon aus, dass weltweit bis 2050
die Hälfte aller noch vorhandenen Wälder
abgeholzt sein werden.
Während weltweit die Zahl der hungernden gesunken ist, sind die Statistiken für den Kontinent
gegenläufig.

So hungerten in Afrika im Jahr 1990 nach FAO-Angaben 181,7 Millionen Menschen.
2017 waren es 232,5 Millionen .
Der afrikanische Flüchtlingsstrom, besonders nach Europa, hat auch mit Klimawandel zu tun.
Vergleiche von jahrzehntealten Luftaufnahmen der US Geological Survey mit aktuelleren
Satellitenaufnahmen, zeigen Veränderungen, selbst in kleinen Gebieten über Jahre hinweg präzise
auf und sind
eine Mischung aus Gutem und Schlechtem.


Freitag, 08.02.2019

                        
Landwirtschaft der Zukunft ?
Die wachsende Weltbevölkerung und die immer größer werdenden Städte gelten als große
Herausforderungen für die nächsten Jahrzehnte.

Wie sollen all diese Menschen mit Nahrung versorgt werden, ohne dass die Umwelt massiv darunter
leidet?

Eine Idee besteht darin, die Landwirtschaft zunehmend in Städte und Innenräume, vielleicht sogar
in gläserne Hochhäuser zu verlegen.

„Wir leben in der Vertikalen. Warum sollten wir dann nicht auch Landwirtschaft in der
Senkrechten betreiben  können“?

Dickson Despommier hält es durchaus für möglich, dass sich die Farmen der Zukunft
eher in die Höhe, statt in die Fläche ausdehnen
werden. Der emeritierte Professor für
Gesundheitswesen und Mikrobiologie von der Columbia University in New York gilt als
einer der prominentesten Verfechter des  so genannten „Vertikal Farming“ .
Dieses Konzept sieht vor Gemüse, Obst und Fleisch künftig verstärkt an und in
Gebäuden direkt in der Stadt zu produzieren.
Das sei ein möglicher Weg, um die wachsende Weltbevölkerung auf nachhaltige Weise mit
gesunden Lebensmitteln direkt
aus der Region zu versorgen, betonen die Befürworter.
Doch wie realistisch sind solche Ideen?
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen lebten Mitte 2017 schon fast 7,6 Milliarden
Menschen auf der Erde, für 2050 sagen UN-Berechnungen f
ast 9,8 Milliarden Erdenbürger voraus.

Lebten 1950 gerade einmal 30 Prozent der Weltbevölkerung in Städten, waren es 2018
schon 55 Prozent.


Nach Berechnungen US-amerikanischer Forscher gehen jedes Jahr rund zehn Millionen
Hektar Acker durch Bodenerosion
verloren.
Weiterhin Wälder abzuholzen, um neue Anbauflächen zu gewinnen, ist ökologisch- und aus
klimatischen Gründen nicht zu verantworten.

Nicht nur mit Flächen müsste die Landwirtschaft der Zukunft sparsamer umgehen, andere
Ressourcen wie Wasser und Energie müssen auch immer effizienter eingesetzt werden und
sind heute bereits in vielen
afrikanischen und asiatischen Ländern knapp.
Die Dachfarm „Local Garden“ im kanadischen Vancouver musste 2012 aus wirtschaftlichen
Gründen
schließen.
Allerdings gibt es in New York schon einige solcher Anlagen, die erfolgreich arbeiten.
Eine der größten davon ist die Brooklyn Grange Rooftop Farm, die auf zwei Gebäuden eine breite
Palette v
on Biogemüse und Honig produziert.
Auch auf Erde kann man verzichten und die Pflanzen in einer wässrigen Lösung heranziehen,
die alle wichtigen
Nährstoffe enthält.
Diese als Hydroponik bekannte Methode wird bereits in Gewächshäusern angewendet
um unter genau kontrollierten Bedingungen Gemüse-, Zier- und Arzneipflanzen heranzuziehen.
Jeder Quadratmeter Anbaufläche, liefert- zum Teil durch LEDs beleuchtet und Sensoren überwacht-
dadurch einen um
390 Prozent höheren Ertrag als ein konventioneller Anbau auf dem Acker.


Donnerstag, 31.01.2019

                                         Unerforschtes Ökosystem 
Grundwasser in Großstädten ist ein einzigartiges wie
ebenso unerforschtes Ökosystem-
und wird immer mehr durch urbane Wärmeinseln, defekte Abwassersysteme und hohe
„Belastungsquoten“ aus dem Abwassersystem geschädigt.
Alexander Limberg, Leiter bei der Senatsverwaltung Berlin für Umwelt, Verkehr und
Klimaschutz ist zuständig für das Grundwasser
und seit 15 Jahren deren Leiter.

Wenn der Hydrogeologe über Probleme in Berlin redet, sind das nicht unfertige Flughäfen oder
schmutzige Straßen, er redet
über die Unterwelt und das hat ausnahmsweise nichts mit
Kriminalität zu tun.
Das Problem, von dem Limberg spricht, tritt weltweit auf. 

Es betrifft vor allem Megastädte wie London, Moskau, Istanbul, Seoul und Mexiko-Stadt,
aber auch Winnipeg, Zürich, München,
oder eben Berlin und vor allem in China, Indien und
lateinamerikanischen Ländern.

Rund um den Globus heizen sich die Städte mittlerweile zu stark auf, warnen Klimaforscher.
Und zwar nicht nur an der Oberfläche, sondern auch im Boden.
Außerhalb der Fachwelt und selbst unter Umweltschützern ist das Phänomen praktisch unbekannt.

Dabei handelt sich um den drastischsten Eingriff in ein ebenso einzigartiges wie unerforschtes Ökosystem.
Man könnte auch sagen: um eine bisher unbemerkte oder verschwiegene Verschmutzung von
Böden und Grundwasser, deren Folgen sich bislang nur grob abschätzen lassen.
Eine höhere Temperatur stößt eine ganze Kette von biologischen Prozessen an,
deren Zusammenhänge Ökologen erst langsam verstehen.
„Es geht ja nicht bloß darum, dass man in Berlin bald pieselwarmes Wasser trinken muss“, sagt Limberg.
Ein wesentlicher Faktor, sind die von den Klärwerken kaum in den Griff zu bekommenden pharmakologisch-
medizinischen Rückstände und sonstigen u.a. aus der Landwirtschaft stammenden (Insektizide, Fungizide usw.)
Belastungen, die aus dem Uferfiltrat der Flüsse stammen und wieder in das Trinkwasser gelangen weil sie
nicht mehr entfernt werden können.
Es geht ihm um die Zukunft des wichtigsten Lebensmittels für dreieinhalb Millionen Berliner.

 


Mittwoch, 23.01.2019
Risikobericht des Weltwirtschaftsforums (WEF) Davos 2019
Klimawandel, Datenkriminalität, geopolitische Krisen, weltwirtschaftliche Spannungen,
sind nur einige Bereiche,
die das verheerende Bild vom Zustand der Erde aufzeigen.
Auch wir, die hier wöchentlich aufzeigen wie es um
unseren Planeten steht, suchen fast schon
verzweifelt nach Möglichkeiten, einmal
keine Hiobsbotschaften oder Armageddon-
ähnliche Berichte hier zu veröffentlichen- es gibt aktuell keine die
relevant sind.
Globale Risiken nehmen zu, aber der kollektive Wille, sie zu bekämpfen, schwächt sich ab.
„Stattdessen nimmt die Spaltung zu“, heißt es in einer Studie die letzte Woche in London vorgestellt wurde.
Die Titel der einzelnen Kapitel „Out of Control“ (Außer Kontrolle) ist eines der Titel oder ein anderer
„Fight or Flight“(Kampf oder Flucht).

Ein besonders hohes Risiko geht demnach vom Klimawandel aus („na sowas“)!
Erstmals werden in dem jährlich erscheinenden Bericht Umweltprobleme als die drei
drängendsten Herausforderungen genannt.
Konkret sind das Wetterextreme, Versagen beim Klimaschutz und bei der Anpassung an den
Klimawandel sowie Naturkatastrophen.

“ Von allen Risiken ist es bei der Umwelt am offensichtlichsten, dass die Welt in eine Katastrophe
schlafwandelt“ heißt es in der Studie.
Aber auch Datenbetrug und – Raub sowie Cyberattacken zählen demnach zu den größten
Bedrohungen.
Aufgrund dieses doch sehr pessimistischen Berichtes über den Zustand der Welt, rief das WEF mit
Nachdruck zur Zusammenarbeit auf.
„Es gab nie einen
dringenderen Bedarf für einen kollaborativen und gemeinsamen Ansatz für globale
Probleme, die alle angehen“ schrieb
der WEF-Präsident B. Brende im Vorwort des „Global Risk Report“.
Doch das WEF zeigt sich zugleich äußerst skeptisch, dass die Menschheit die Herausforderungen
annimmt
und angeht.
Auch warnt das WEF vor der „menschlichen Seite“ globaler Risiken.
„Für viele Menschen ist dies eine zunehmend ängstliche, unglückliche Welt“, heißt es in dem Bericht.
Schätzungen zufolge würden etwa 700 Millionen Menschen weltweit an psychischen Problemen leiden. “
Dies ist ein Zeitalter beispielloser Möglichkeiten  und  technologischen Fortschritts, aber für zu
viele Menschen ist dies auch ein Zeitalter der Unsicherheit“,
mahnte WEF-Präsident Brende.
Zehn „Zukunftsschocks“ wurden als theoretische Szenarien formuliert:
Dazu zählen die Autoren u.a. sogenannte Wetterkriege- also Klimamanipulationen zur Schwächung
von Gegnern- und die absichtliche Unterbrechung der Nahrungsversorgung. Weitere Szenarien sind
ein Ende der Wasserversorgung in Großstädten sowie die Verlagerung geopolitischer Konflikte ins Weltall.
Es handelt sich bei all diesen Szenarien um eine Mahnung, kreativ über Risiken nachzudenken und das
Unerwartete zu erwarten.

 

Strukturen der Schöpfung 



Donnerstag, 17.01.2019
                                              `Exitus` der Weltmeere ?  


Es ist nicht das erste Mal, dass der Weltklimarat IPPC schneller korrigiert wird, als ihm lieb sein kann.
Die Selbstkorrektur ist Teil seiner fortlaufenden Arbeit.
Jede Woche kommen neue, aktuellere Ergebnisse dazu. Diesmal aber enthält die Aktualisierung, die via
Science übermittelt und damit auch der Öffentlichkeit mitgeteilt wird, die beunruhigende Nachricht:
Die Erwärmung der Weltmeere hat sich weiter
beschleunigt-deutlich stärker, als es bislang bekannt war.
Beunruhigend ist das vor allem deshalb, weil der größte Teil-etwa 93%- der Energie, die sich
durch den menschengemachten Treibhauseffekt in der Atmosphäre ansammelt, von den Ozeanen
aufgenommen,
gespeichert und der Klimawandel damit langfristig quasi programmiert bleibt.
Abkühlen geht so
schnell nicht mehr. Die Meere sind ein unglaublich träges Speichermedium.
Genau deshalb muss die überraschend schnelle Aufnahme der Wärmeenergie in jüngster Zeit nicht nur dem
Weltklimarat, sondern vor allen der internationalen Klimapolitik Kopfzerbrechen machen.


Das vergangene Jahr der neuen Veröffentlichung zufolge „das heißeste Meeresjahr seit Beginn der
Messungen“
auch 2017 lieferte bereits Spitzenwerte, ebenso wie 2016 und 2015.
Mit anderen Worten: Von einem Abbremsen der Erwärmung ist weit und breit nichts zu sehen.
Im Gegenteil:
Verglichen mit dem seit den sechziger Jahren ermittelten anfänglichen Erwärmungstrend hat sich
die durch Treibhausgase
angefachte Aufheizung der Meere inzwischen um vierzig Prozent
verstärkt-Tendenz weiter steigend.

Ausgewertet wurden die die Ozeanwerte von einer amerikanisch-chínesischen Gruppe um den
arrivierten Analysten
K
evin Trenberth vom amerikanischen Atmosphärenforschungs-Institut Ncar,
von Zeke Hausfather von der
University of California und Lijing Chen von der chinesischen
Wissenschaftsakademie.

Vor allem die seit Beginn dieses Jahrtausends in den Weltmeeren installierten Roboterbojen geben
den Forschern
heute die Sicherheit, dass ihre Messungen genauer sind den je. Täglich erfassen diese
fast viertausend Messbojen die Temperaturen und den Salzgehalt bis in Tiefen von 2000 Metern.
Diese Meeresüberwachungsflotte mit dem Namen Argo treiben durch die Ozeane und tauchen alle
paar Tage in die vorgenannte Tiefe um Temperaturen
und pH-Wert zu messen.
Das moderne Messnetz lässt, zusammen mit den seit Jahrzehnten erfassten Satellitendaten und den
Schiffsmessungen,
nach Überzeugung der Klimaforscher keinen Zweifel: Die Aussagen des
Weltklimarates in ihrem vor fünf Jahren
veröffentlichten fünften Sachstandsbericht sind längst überholt,
die Meere heizen sich sehr viel schneller auf als erwartet.

In mittlerweile vier neuen Forschungsarbeiten sei das dokumentiert. 

Auf Basis dieser Veröffentlichungen rechnen die Experten damit, dass die Meere bei einem „Weiter-so“
in der Klimapolitik
allein von heute bis zum Ende des Jahrhunderts mindestens Sechsmal so viel Energie
aufnehmen wie in den vergangenen sechzig
Jahren.
Die Ausdehnung der Meere allein-nur ein Erwärmungseffekt neben Strömungsänderungen, Korallensterben
und der
möglichen Verstärkung tropischer Wirbelstürme- würde den Meeresspiegel weltweit um weitere
dreißig Zentimeter steigen lassen.
Hinzu kommen die gewaltigen Süßwassermassen, die durch die Eisschmelze in den Bergen und den polaren
Gletschern entstehen
und in die Ozeane abfließen.


Mittwoch, 09.01.2019
                                               Karten der Zerstörung 

Jedes Jahr werden Gebiete von mehr als der Fläche Griechenlands unfruchtbar.
Besonders dramatisch ist die Lage in Afrika, weil hier der Verlust von landwirtschaftlich nutzbaren Land und wilder Natur einem
besonders starken Bevölkerungswachstum gegenübersteht. Eine weltweit, aber insbesondere in Afrika voranschreitende
Bodendegradation durch Erosion, Klimawandel und damit verbundener Wasserknappheit, Entwaldung und Fehlnutzung,
wie einseitiger Landwirtschaft führt ultimativ zu immer größeren Wüsten.

Nach Angabe der Vereinten Nationen dehnen sich die Wüsten der Erde jede Minute um 23 Hektar aus- das entspricht
30 Fußballfeldern.
Für billiges Palmöl, Sojabohnen oder Fleisch zahlen wir alle langfristig einen hohen Preis:
„unfruchtbare Böden, unwiederbringlich zerstörte Wälder und fortschreitende Wüstenbildung“ erläutert Thomas Silberhorn,
parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Nach Silberhorns Angaben fördere das BMZ deshalb seit 2015 Bodenschutz und Bodenrehabilitierung mit einem Volumen von
110 Millionen Euro in sechs Ländern. Wenn gegenwärtige Trends nicht gestoppt werden, geht die Ernährungs-und
Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO davon aus, dass weltweit bis zum Jahr 2050 die Hälfte aller
(der sowieso aktuell nur noch vorhandenen) Wälder abgeholzt sein.
So hungerten in Afrika im Jahr 1990 181,7 Millionen Menschen, 2017 waren es 232,5 Millionen.
Trotz der immer mehr abgeholzten Wälder und Umwandlung naturnaher Flächen in Ackerland, kann die Erde die
wachsende Menschheit nicht mehr ernähren.
Der afrikanische Flüchtlingsstrom, insbesondere nach Europa, ist in diesem Zusammenhang eng mit den Verhältnissen
in Afrika zu sehen.


Montag, 07.01.2019
                                  Ist der Quantencomputer schon marktreif ? 

Diese Wundermaschine soll  die Welt verändern, IBM hat sie auf der CES-Elektronikmesse in Las Vegas vorgestellt.
Binnen Sekunden soll sie Rechenaufgaben lösen, für die heutige Supercomputer Jahre benötigen.
Sie soll Datenbanken in Rekordtempo durchsuchen, Verkehrsströme optimieren, neue Arzneimittel
entwickeln, der künstlichen Intelligenz zu Höchstleistungen verhelfen.
Und natürlich soll sie auch den heutigen Kryptostandard RSA aushebeln, mit dem u.a. der Zahlungsverkehr
im Internet verschlüsselt wird.
Seit den 1970er Jahren träumen Wissenschaftler von dieser Entwicklung.
In den vergangenen fünf Jahren haben Physiker, Ingenieure, und Informatiker Fortschritt gemacht.
Sie haben Forschungsprototypen mit mehreren Dutzenden „Qubits“ entwickelt, jener wundersamen Recheneinheit,
die statt auf klobigen Transistoren auf einzelnen Atomen oder supraleitenden Schaltkreisen basiert.

Qubit-Anordnung
Parallel dazu haben große Internet-und Technologiekonzerne sowie das Militär das Feld für sich entdeckt.

Sie fördern den Bereich der Quantentechnologien mit großen Geldbeträgen, insbesondere in den USA und
Asien. Europa will in einem milliardenschweren „Forschungsflaggschiff“ der EU zur Konkurrenz aufschließen.
Der 20-Qubit-Quantencomputer von IBM soll nun erstmals die Schwelle zwischen Fiktion und Realität
überschreiten.
Die kanadische Firma D-Wave setzt seit Jahren einen „Einzweck-Quantencomputer“ für Optimierungsprobleme
ein.
Die von IBM vorgestellte Maschine soll wesentlich mehr können und im Prinzip sämtliche Quanten-Algorithmen
ausführen. Weitere Details, etwa zur so genannten Kohärenzzeit oder Fehlerrate, sind bisher nicht bekannt.
Die Pressemitteilung enthalte zu wenig Informationen, um die Maschine seriös zu beurteilen, teilen mehrere
Quantenphysiker mit.
Seit 2016 bietet IBM jedenfalls einen Cloud-Service an, über den Informatiker auf einen rudimentären
Quantenrechner
des Unternehmens zugreifen können, mit dem Ziel, die Arbeit an Quantenalgorithmen
voranzutreiben.


Quantenphysik („Schrödingers Katze“) 

Die kommerziell angebotene Maschine soll letztendlich zeigen, wieviel die Kunden von IBM bereits mit der absoluten
Basisversion von Quantenhardware anfangen können-und den Entwicklern wertvolles Feedback für die Optimierung
ambitionierterer Prototypen geben.

Einen großen Vorteil wird die in Las Vegas vorgestellte Version des 20-Qubit-Quantencomputers den Kunden nicht
bringen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Quantencomputer erst ab 50-100 Qubits ausgewählte Berechnungen
schneller durchführen könnten als gängige Supercomputer.
Die echte „Quantenrevolution“ , durch die etwa der RSA-Verschlüsselungsstandard obsolet werden könnte, beginnt
frühestens bei einigen Tausend rechnenden Qubits.
Quantencomputer müssen nahe dem Temperaturnullpunkt im Vakuum betrieben und extrem gut gegen Vibrationen
abgeschirmt werden.
Die sogenannte „Quantum-Supremacy“, ein Zeitpunkt an dem ein Laborquantencomputer zu Demonstrationszwecken
erstmals eine spezielle Sortieraufgabe schneller ausführt als ein für dieses Problem optimierter Supercomputer,
ist jedenfalls noch nicht erreicht worden.