Innovations-Konzept    
                                                                   Strukturmechanik
                                                                          Versorgungskonstrukt

 


                            „Urbi et Orbi“….

……und ein gesundes frohes Osterfest


Dienstag, 07,04,2020

Die Anstrengung gegen die Corona-Epidemie in Deutschland zeigen erste Wirkung.
Zumindest die Maßnahmen, die bis zum 16 März ergriffen wurden, haben die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2
verlangsamt. Das belegt die Modellrechnung eines Teams vom Max Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation
von der Universität Göttingen. Die Simulation zeigt allerdings auch, dass die Maßnahmen bis zum 16. März
das exponentielle Wachstum noch nicht ausreichend bremsen oder die neuen Fallzahlen gar langfristig senken können,
um eine Überlastung des Gesundheitssystems durch Covid -19 zu verhindern.
Ob das mit der weitgehenden Kontaktsperre gelingt, die seit dem 22. März gilt, wird die ständig angepasste Rechnung
erst ab dem 8. April zeigen.


Mittwoch, 01,04,2020


Corona: Corona-Virus taucht im Abwasser auf    

In mehreren niederländischen Kläranlagen finden Fachleute Spuren von Sars-CoV-2.
In einer Stadt war der Nachweis sogar positiv, bevor dort eine Erkrankung bekannt wurde.
Eine  Frühwarnung vor Coronavirus-Ausbrüchen in einzelnen Gebieten könnte aus Kläranlagen kommen.
Das jedenfalls schlägt eine niederländische Arbeitsgruppe vom KWR-Water Research Institute in Nieuwegein anhand
ihrer Analysenergebnisse vor. Wie das Team um Gertjan Medema in einer noch ungeprüften Vorabveröffentlichung berichtet,
tauchten Erbgutfragmente von Sars-CoV-2 in den Kläranlagen von fünf Städten und dem Flughafen Amsterdam Schiphol auf.
In einer Stadt stellte die Arbeitsgruppe die Virus-RNA fest, bevor dort bekannte Fälle auftraten.
Das zeige, dass der Virusnachweis im Abwasser als Frühwarnsystem für zukünftige Ausbrüche dienen können,
schreibt sie. Außerdem lasse sich über die Kläranlage möglicherweise der Verlauf von Epidemien unabhängig von klinischen
Daten verfolgen.

Die Idee ist keineswegs abwegig, denn Infizierte scheiden in ihren Fäkalien Virusmaterial aus.
In den USA und in anderen Ländern laufen ebenfalls Projekte, die Verbreitung des Virus und der Krankheit Covid-19 über
die Kläranlagen zu verfolgen- eine bewährte Strategie auch bei anderen Krankheitserregern. Das Team um Medema
untersuchte das Abwasser der sechs Klärwerke zu drei Zeitpunkten:
Zuerst um den 6. Februar herum, als es noch keine Fälle in Land gab, danach am 4. und 5. März, als wenige Dutzend
Infizierte bekannt waren und die Zahlen stark stiegen, und noch einmal zehn Tage später. Bei der ersten Messung sei
erwartungsgemäß keine Virus-RNA aufgetaucht, am 5. März dagegen verzeichneten bereits fünf der Messstellen Treffer,
darunter jene in Amersfoort, wo bis dahin kein Erkrankungsfall bekannt war.

Corona: Wie lange müssen die beschlossenen Maßnahmen anhalten 

Nachdem in den meisten Ländern inzwischen strenge Infektions-Schutzmaßnahmen in Kraft sind, stellt sich die Frage,
wie lange diese Maßnahmen anhalten müssen.
Werden wir monatelang mit Kontaktbeschränkungen und geschlossenen Schulen, Universitäten und Geschäften leben müssen?
Diese Frage haben zwei Forscherteams mithilfe von Modellsimulationen untersucht.
Beide kommen zu einem wenig erbaulichen Schluss: Sobald die soziale Distanzierung aufgehoben wird, wird auch das 
Coronavirus wieder an Boden gewinnen. Es könnte dann sogar zu einer zweiten, noch schlimmeren Welle der 
Covid-19-Fälle kommen.
Noch  immer breitet sich dass Coronavirus Sars-CoV-2 weiter aus. Während die der Neuinfektionen in Südkorea,
China und dem Iran inzwischen deutlich zurückgegangen ist, steigen die Covid-19-Fallzahlen in Europa und vor 
allem in den USA noch immer stark an. Um eine Überlastung der Gesundheitssysteme zu vermeiden, haben die meisten
Länder inzwischen strenge Infektionsschutzmaßnahmen eingeführt.

Dazu gehören die 14-tägige Quarantäne von Covid-Erkrankten und Verdachtsfällen, aber auch das Verbot von 
Veranstaltungen, die Schließung von Schulen, Universitäten, nicht essenziellen Geschäften und Gaststätten. 
Zudem gilt das Gebot der sozialen Distanzierung, in manchen Ländern und besonders betroffenen wurden sogar
Ausgangssperren verhängt. Epidemiologen sind sich darin einig, dass es nur mit solchen drastischen Eingriffen
in den Alltag gelingen kann, die Zahl der Neuansteckungen flach zu halten.
Kontaktsperre über Monat nötig?

Doch diese Maßnahmen gegen die Pandemie haben erhebliche negative Folgen für das öffentliche Leben, wie mittlerweile
bekannt ist.
Daher stellt sich die Frage nach der Dauer dieses Ausnahmezustands: 
Unsere Simulationen gehen davon aus, dass spätestens nach Ostern gegen Ende April erste Lockerungsmaßnahmen
angesagt- bzw. in Teilbereichen umgesetzt werden können.
Was passiert aber wenn die strengen Maßnahmen gelockert werden?
Einen ersten Anhaltspunkt dazu lieferte vor kurzem ein Forscherteam um Neil Ferguson vom Imperial College London
mithilfe einer Modellsimulation. Sie hatten am Beispiel von Großbritannien und den USA untersucht, wie wirksam
Quarantäne, Schulschließungen, sowie die soziale Distanzierung entweder nur der gefährdeten Risikogruppen oder aber
der genannten Bevölkerung sind. Dabei zeigte sich, dass Quarantäne und die soziale Isolierung der Vorerkrankten und 
Älteren, die Zahl der Schwerkranken in den Intensivstationen um rund zwei Drittel verringert.
Die weitere Ausbreitung des Coronavirus ließe sich allein damit aber nicht stoppen.

Das gelingt nur, wenn die gesamte Bevölkerung Kontakt vermeidet und die Schulen geschlossen
bleiben, wie die Forscher berichten. Dann kommt es rund drei Wochen nach Beginn der Maßnahmen zu einem ‚
Absinken der Fallzahlen und die Übertragungsrate- die sogenannte Reproduktionszahl- sinkt unter 1-.
Das bedeutet, dass jeder Infizierte weniger als eine weitere Person ansteckt und die Ausbreitung des Virus
dadurch zum Erliegen kommt.
Doch die Modellsimulation ergab leider auch, dass diese strengen Maßnahmen mindestens drei Monate anhalten
müssen-und dass bis zum Einsatz eines Impfstoffs gegen Sars-CoV-2 mindestens ein Teil der Maßnahmen bestehen
bleiben müssen.
Weil nach Lockerung der flächendeckenden sozialen Distanzierung die Fallzahlen zudem wieder steigen, muss diese 
strenge Kontaktsperre wahrscheinlich immer wieder zeitweise eingeführt werden.
Explosiver Wiederanstieg bei Ende der Maßnahmen
Zu ähnlichen Ergebnissen kommt ein Forscherteam um Niki Popper von der Universität Wien und deren Spin-Off dwh
Simulation Services.
Sie haben ein komplexes Modell entwickelt, das die Populationsstruktur in Österreich, das Infektionsverhalten des
Coronavirus und das typische Ausmaß der Kontakte von Menschen am Arbeitsplatz, in der Schule und in anderen sozialen
Situationen abbildet. Als reales Vorbild für dieses Szenario diente die Bevölkerung der Stadt Wien.
„Im Modell ist somit jeder reale Mensch durch ein virtuelles Abbild, das heißt einen Digital Twin vertreten“,

erklären die Forscher. “ Das Konzept des Digital Twin gibt dem Modellierer nun vollständige Freiheit um in diesem
virtuellen Wien unterschiedliche (Prognose-) Szenarien zu evaluieren“. Das Grundszenario bildet den aktuellen Zustand ab:
Schulen, Hochschulen, viele Geschäfte und rund 25 Prozent der Arbeitsstätten sind geschlossen, außerdem gelten
Kontaktbeschränkungen. Dadurch haben sich Freizeitkontakte um rund 50 Prozent reduziert.
Die Simulation ergab: Wenn dies Maßnahmen anhalten, sinken die Covid-Fallzahlen über den Sommer hinweg
kontinuierlich weiter ab. Ähnliches würde eintreten, wenn Arbeitsstätten wie zum Beispiel Geschäfte nach Ostern
wieder geöffnet wären, aber die Kontaktsperren und Schulschließungen weiter anhalten.
Der Rückgang der Krankheitszahlen wäre dann langsamer, aber das Gesundheitssystem käme nicht an seine
Belastungsgrenze, wie die Forscher berichten. Ganz anders wären dagegen die Folgen, wenn man nach zunächst
erfolgreichen Rückgang der Neuinfektionen wieder alle Maßnahmen aufheben würde: „Sofort wieder zum gewohnten
Alltag zurückzukehren, wäre jetzt falsch“, betont Popper. “ Wenn die Kontaktzahl sofort wieder auf das früher übliche
Niveau ansteigt, dann wird auch die Zahl der Krankheitsfälle sehr rasch wieder zunehmen, so ähnlich wie ein
zusammengedrückter Schwamm sofort wieder ausdehnt, wenn man den Druck wegnimmt“.

Zweite Welle droht
Die Folge solcher verfrühten und zu umfassenden Lockerungen wäre eine zweite Corona-Welle, die sogar noch 
schwerwiegender ausfallen könnte als die aktuelle, wie die Forscher warnen. Eine solche zweite Ausbruchswelle würde
schon dann drohen, wenn ab Ostern die Arbeitsstätten und ab 4. Mai die Schulen in Österreich wieder geöffnet werden.
Selbst wenn die sonstigen Kontaktbeschränkungen gültig bleiben, könnte dies zu einem Anstieg der Covid-Fälle führen,
der das gegenwärtige Ausmaß übersteigt. Popper und ihr Team empfehlen daher ein Art Fahren auf Sicht: In den
nächsten Wochen und
Monaten könnte man die Maßnahmen schrittweise zurücknehmen und sie sofort wieder verschärfen,
wenn sich ein neuer Anstieg der Fallzahlen ankündigt.
„Freilich sind langfristige Prognosen immer mit einer gewissen Unsicherheit behaftet“, betont Popper. „Es ist wichtig
die Modelle Woche für Woche weiter zu verbessern und an das neueste Datenmaterial anzupassen“. Je mehr wir über die
Ausbreitung von Covid -19 lernen, umso zuverlässiger wird auch unser Blick in die Zukunft sein“.
Zitat: „Ich kenne die Zukunft nicht, dies aber auf hohem Niveau“ !

 

Mittwoch, 18,03,2020

Warum es immer mehr Allergien- und aktuell die Corona-Pandemie gibt
Allergien sind eine Vorstufe und Warnsignal für einen gefährlichen Trend:
Der Mensch beraubt sich seiner Lebensgrundlage. Die Immunabwehr von Jung und Alt  leidet am Verlust der Vielfalt
und an Schadstoffen in der Umwelt. Angefangen mit der SARS-COV-Pandemie 2003 in China usw. bis zu den Covid-19-
Symptomen, haben diese Krankheiten bzw. Virus-Mutationen die gleichen Ursachen: Gravierende Luftverschmutzungen,
industriell-`optimierte Nahrungsmittelherstellung´ und daraus resultierende Krankheiten wie wir sie derzeit erleben.

Die ältere Frau, die sich wegen eines trockenen Hustens und Atemnot beim Arzt vorstellt, reagiert überrascht auf die
Diagnose. Noch nie in ihrem Leben hat sie im Frühling Probleme mit dem Pollenflug gehabt.
Doch in diesem Jahr quälen sie ungewohnte Niesattacken, tränende Augen und der hartnäckige Husten.
Sie vermutete eine Allergie oder eine Neurodermitis als Ursache.
Sie war eines der ersten Sars-CoV-2 Opfer in Deutschland.

Aktuell leiden etwa 12.3 Millionen Deutsche an Allergien, nach Zahlen des RKI (Robert-Koch- Institut) ist etwa
jeder fünfte Erwachsene und jedes vierte Kind bzw. Heranwachsende von einer Allergieform wie Heuschnupfen,
allergischen Asthma, Neurodermitis, Nahrungsmittel-oder Kontaktallergie betroffen.
Die allergischen Symptome sind denen des Covid-19-Virus nahezu identisch, mutative Einflussfaktoren
haben dafür gesorgt, dass er so ultimativ `Effizient´ ist.
Wenn man diese Zahlen kennt, ist es vorstellbar, dass die Verbreitung des Virus noch einige Zeit exponentiell zunimmt
und drastische Mittel zur Eindämmung desselben Ultima Ratio sein müssen.

Mikroskop-Aufnahme

Mitverantwortlich für den Anstieg der Allergien in den letzten Jahrzehnten sind die Veränderungen der Umwelt, 
Klimawandel, des Lebensstils und der Essgewohnheiten.
Diese wichtigen Einflussfaktoren erklärten, warum so viele Kinder und  Jugendliche betroffen sind, aber auch,
warum Menschen im fortgeschrittenen Alter noch neu an einer Allergie- bzw. aktuell Sars-CoV-2 zum Opfer fallen.
Die Allergene Wirkung, z. B. der im Frühjahr verstärkt auftretenden Pollen, wird durch die Anwesenheit
von Schadstoffen in der Luft- wie etwa Rußpartikeln, industriellen Emissionen usw.- verstärkt.
Generell schützt Vielfalt vor Allergien: Je vielfältiger die Umwelt, je vielfältiger die Ernährung, desto vielfältiger
ist auch die Mikroben-Gemeinschaft, das Mikrobiom in und auf unserem Körper und desto besser der
Gesundheitszustand.
Der Anstieg von Allergien und in der Folge von mutierten Erregern sei ein Warnhinweis für einen gefährlichen
Trend: Schadstoffe in unserer Umwelt verringerten die Vielfalt und Resilienz aller Lebewesen, insbesondere
die des Menschen. 

Der Mensch beraubt sich quasi  seiner eigenen Lebensgrundlagen.
Schadstoffe in unserem Essen, Entzug von wichtigen Nährstoffen durch industrielle Fertigung derselben und letztendlich
auch Weichmacher und weitere chemische Beigaben zu unserer Nahrung, seien zudem ein wesentlicher Faktor, der uns
empfänglicher für chronisch entzündliche Erkrankungen mache.

Das moderne Leben macht uns krank; dazu gehören Schadstoffe auf der einen und der Wegfall schützender
Faktoren auf der anderen Seite.
Allergien sind eine Vorstufe und allgegenwärtig, sie sind in den Industrienationen eine der häufigsten
Erkrankungen überhaupt. Bei den vielen teils widersprüchlichen Zahlen und Statistiken, die es zum Thema
Allergien gibt, muss man allerdings zwei Arten von Betroffenen unterscheiden.
Einerseits gibt es Menschen, die Allergiesymptome nach dem Kontakt mit eigentlich harmlosen Stoffen
aus der Umwelt zeigen. Ihr Körper reagiert mit spürbarer Abwehr auf der Haut, in den Atemwegen, im
Verdauungstrakt.
Andererseits haben manche Menschen den IgE-Antikörper im Blut, zeigen aber nicht unbedingt Symptome:
Die deutsche Ärztezeitung schreibt, 32 Millionen Deutsche würden als allergisch belastet gelten, also
sensibilisiert sein.
Im menschlichen Blut oder Urin sind  spezifische Antikörper zu finden.
Das sind Eiweiße mit einer hochspezifischen Struktur. Sie entstehen, wenn der Körper mit fremden Proteinen,
beispielsweise aus Viren, in Berührung kommt.
Antikörper gegen diesen Erreger sind jedoch oft erst einige Tage nach Beginn der Symptome nachweisbar,
was derzeit als wichtigster Nachteil gilt.
Richtig ist,  dass der neue Erreger dem alten Sars-Virus ähnelt, deswegen wird er u.a. ja auch Sars-CoV-2 genannt.
Die beiden Erreger sind zu etwa 80 Prozent verwandt.
Welche Rolle spielt die Psyche?

Von 1700 Teilnehmern einer Studie gaben rund ein Viertel an, an einer Allergie zu leiden.
Bei Personen mit einer generalisierten Angststörung traten verstärkt saisonale Allergien etwa gegen Gräser auf.
Bei Männern und Frauen mit Depressionen dagegen reagierte das Immunsystem zum Beispiel empfindlich auf
Allergene in Tierhaaren, die den Menschen das ganze Jahr über begleiten.
Keinen Zusammenhang stellten die Forscher zwischen psychischen Erkrankungen und Nahrungsmittelallergien
fest. Die Studie und das biopsychologische Modell zeigten, wie wichtig es sei, bei der Behandlung eines Allergikers
nicht nur das Niesen und Augenjucken wahrzunehmen, sondern den Menschen insgesamt zu sehen und seine
Lebensweise, Ernährungsgewohnheiten und eben auch die Resilienz in den Fokus zu nehmen.
Generell ist festzuhalten, dass unsere Abkoppelung von der Natur und die daraus folgenden degenerativen
psychisch-sozialen Veränderungen, kombiniert mit postkapitalistischen- und anderen `Verwerfungen´ bei der
Herstellung von
Nahrungsmitteln, den Menschen immer stärker belasten.

 

Mittwoch, 04,03,2020

 


Brennstoffzellen-Kraftwerk (BZKW) 3.2 MW el  1.4 MW th

Warnung vor steigendem Strompreis und abnehmender Versorgungssicherheit
Der Ausstieg aus Kernenergie und Kohle wirbelt den Strommarkt durcheinander. Laut einer Studie müssten schon jetzt
Vorbereitungen getroffen
werden, um ein Chaos zu vermeiden. Doch es tut sich nichts:
Deutschland muss sich auf höhere Strompreise einstellen, das ist mittlerweile bekannt und wird schon praktiziert.
Wenn die Planung für die Zeit nach Kohle und Kernenergie nicht jetzt beginnt, ist die Versorgungssicherheit mehr als
gefährdet und der Strom wird nicht mehr so zuverlässig wie bisher aus der Steckdose kommen.
„Zwei für die Regierung wichtige Vorgaben der Energiewende stehen so in Frage: Die Bezahlbarkeit der Energie und die
Versorgungssicherheit“, heißt es in einer Studie der renommierten Unternehmens-und Strategieberatung Oliver Wyman.
Politik und Energiewirtschaft müssten rasch handeln, „um gegenzusteuern“, mahnt Jörg Stäglich, einer der Studienautoren.
Die Prognose fußt auf einem sogenannten dynamischen Merit-Order-Modell, das den deutschen Strommarkt simuliert.
Unter Merit-Order versteht man die Einsatzreihenfolge von Kraftwerken. Die Anlagen die am günstigsten Strom erzeugen,
gehen als erste ans Netz beziehungsweise produzieren immer. Steigt der Strombedarf an, werden die nächstteuren Anlagen
zugeschaltet. So geht es immer weiter, bis der Bedarf gedeckt ist.

Die Planbarkeit nimmt immer weiter ab

Bis Ende 2022 werden die letzten deutschen Kernkraftwerke vom Netz genommen. Damit verschwindet eine Leistung von
rund 10.000 Megawatt vom Strommarkt. Außerdem hat die Stromwirtschaft die Stillegung von 26 Kohle-und Gaskraftwerken
mit einer Gesamtleistung von 6.735 Megawatt beantragt, weil sie unwirtschaftlich arbeiten.
Wahrscheinlich werden nicht alle Anträge genehmigt, um die Versorgungssicherheit weiterhin zu gewährleisten.
Der Verzicht auf alternative Stromproduzenten, etwa große Dampfkraftwerke, hat jedenfalls fatale Folgen.
Die Produktionsplanung wird schwieriger, weil sie umso  wetterabhängiger wird, je mehr Solar-und Windgeneratoren installiert
werden. Dampfturbinen können außerdem kleinere Schwankungen im Stromverbrauch automatisch ausgleichen.
Der Grund ist ihre gewaltige Schwungmasse, also die kinetische Energie, die in ihnen steckt. Wenn dieses Regulativ fehlt,
müssen oft minutenschnell zusätzliche Lieferanten ans Netz angeschlossen werden. Batterien beispielsweise. Bei absehbaren
Strommengen werden nach heutiger Praxis rechtzeitig zusätzliche Kraftwerke in Betrieb genommen, vorzugsweise  solche auf
Erdgasbasis. Findet eingespeister Strom keine Abnehmer werden Windgeneratoren zeitweise abgeschaltet, aber der Ausfall
wird den Windmüllern trotzdem über das EEG vergütet.
Das alles ist schon sehr lange bekannt, wir thematisieren seit Jahren auf unseren Seiten über die Widersprüchlichkeiten
und die Dominanz der großen Versorgungsunternehmen auf Kosten der Endverbraucher in der EEG- Vergütung.
Deutschland hat die höchsten Strompreise in Europa.

Beispielsweise Stadtwerke, Konzerne wie EON, RWE usw. besitzen ca. 80% der deutschen
Windmühlen und haben die Gesetzgebung, insbesondere die Vergütungssätze im EEG monopolisiert.
Die Endverbraucher zahlen die Zeche.
Wie die Stabilisierung des Stromsektors nach Meinung der vorgenannten Beratungsfirma Wyman gelingen könnte.
„Die Politik muss Energieversorgern Anreize geben, in Kapazitäten für die Stabilisierung des Stromsektors zu investieren
und einen Rahmen schaffen, der die nächste Generation von Stranded Assets vermeidet“, fordern die Autoren der Studie.
Stranded Assets sind beispielsweise gut funktionierende Kraftwerke deren Wert durch äußere Einflüsse drastisch sinkt.
Beispiele dafür sind deutsche Kern-und Erdgaskraftwerke, von denen die meisten nur Kurzzeiteinsätze haben, wenn es
an Strom mangelt. Das sorgt für einen höchst unwirtschaftlichen Betrieb, der allerdings erneut durch den Staat
aus Quellen des EEG bzw. KWK-Gesetzes vom Endverbraucher zugunsten der bereits genannten Profiteure ausgeglichen wird.
Renaissance der Gaskraftwerke, wäre nach Meinung der vorgenannten Autoren dieser Studie wirtschaftlich.
„Aus einer rein wirtschaftlich rationalen Perspektive müssten wir jetzt eine Renaissance der Gaskraftwerke erleben“, so
Thomas Fritz, Partner bei Oliver Wyman und Mitautor der Studie. Idealerweise müssten schon jetzt zusätzliche Erdgaskraftwerke
geplant werden, um Lücken zu stopfen. Außerdem sei durchaus denkbar, dass Erdgas in 5-10 Jahren „die neue Kohle“ sein wird,
gesellschaftlich also nicht mehr akzeptiert wird, befürchtet Fritz.

Übrigens: Unsere Anlagen fahren u.a. auch mit Erdgas, welches nicht, wie
bei konventionellen Kraftwerken, verbrannt wird sondern elektrochemisch
in Wasserstoff verwandelt-und mittels Kathode und Anode Strom und Wärme
erzeugt. Es entstehen also kaum Emissionen weder CO² noch andere Schadstoffe.
Neben der Investition in Erdgas fordern die Autoren daher größere Investitionen in Stromspeicher.
Dazu zählen Batterien und Brennstoffzellen, die mit Wasserstoff auf Basis von grünem Überschussstrom
betrieben werden.
(Wir haben den Autoren eine Mail geschickt und sie darauf hingewiesen, dass sie große Verfahrenstechnologische
Wissenslücken haben).

Zu den wenigen Vorbereitungen auf die Zeit nach Kernkraft und Kohle gehört Nord Link, ein Unterwasserkabel zwischen
Norwegen und Deutschland. Es soll noch dieses Jahr in Betrieb gehen. Die Übertragungsleistung liegt bei 1400 Megawatt,
das entspricht einem einzigen Kernkraftwerk. Bei Strommangel in Deutschland soll darüber Energie aus norwegischen
Wasserkraftwerken eingespeist werden. Umgekehrt erhält Norwegen deutschen Strom, wenn Solar-und  Windanlagen zu viel
produzieren. Dann schont Norwegen seine Wasservorräte.
Ansonsten bleibt es bei kleinen Maßnahmen wie dem Bau von Batterien und neuer Stromleitungen, die Windenergie aus dem
Norden in den Süden transportieren. Doch Einsprüche der Anwohner verhindern selbst dort eine zügige Realisierung.
Langfristig glauben die Autoren, dass Wasserstoff wachsende Bedeutung erlangen wird. Er kann beispielsweise direkt ins
Erdgasnetz eingespeist werden-wenn auch nur in begrenzten Mengen-, wenn Wind- und Solarkraftwerke zu viel Strom
erzeugen. Er kann aber auch in synthetischen Methan umgewandelt werden, das unbegrenzt eingespeist werden kann.
Damit wird das Netz zur gigantischen Batterie.
Um die Stromversorgung nach dem schrittweisen Ausstieg aus Kernkraft und Kohle zu sichern und bezahlbar zu machen
sind Investitionen im hohen zweistelligen Milliardenbereich nötig.
„Die Bereitstellung von Reservekapazitäten oder sicher verfügbarem Strom hat einen expliziten Wert – und das muss gewürdigt
werden“, so Dennis Manteuffel, Principal von Oliver Wyman. Womit er meint,
dass die Politik finanzielle Anreize setzen müsse.
“ Ein System mit hohen Anteilen erneuerbaren Energie wird Gaskraftwerke durch die resultierenden geringen Laufzeiten
negativ beeinflussen- auch wenn sie für einen funktionierenden Energiemarkt (noch) notwendig sind.
Übrigens 2:
Unsere Anlagen erzeugen je nach Anforderungsprofil einen Überschuss an Wasserstoff,
der entweder gegen Vergütung eingespeist werden kann, oder in anderweitiger Prozesstechnik
vor Ort
Anwendung findet.


Dienstag, 18,02,2020

                                                          

                 Ozeanzirkulation wird schneller 

Beschleunigung (orange) Verlangsamung (blau)
Wie beeinflusst der Klimawandel die globalen Meeresströmungen?
Bislang gingen Wissenschaftler davon aus, dass die Erwärmung viele Strömungen eher abschwächt.
Doch nun zeigt eine Studie, dass sich die globale Ozeanzirkulation in den letzten 30 Jahren stattdessen signifikant 
beschleunigt hat.
Demnach hat die kinetische Energie der Strömungen seit 1990 im Schnitt um 15 Prozent pro Jahrzehnt zugenommen.
Besonders ausgeprägt ist dieser Trend in allen tropischen Meeresbecken, wie die Forscher berichten.
Eine Hauptursache für diese Beschleunigung ist offenbar die Zunahme der Windgeschwindigkeit im gleichen Zeitraum.

Die großen Strömungen der Ozeane sind ein wichtiger Akteur im Klimasystem der Erde.
Denn sie speichern einen Großteil der von der Sonne gelieferten Wärme und wirken so als Klimapuffer.
Auch rund 90 Prozent der durch den anthropogenen Treibhauseffekt erzeugten Wärme wurde in den letzten Jahrzehnten
von den Meeren absorbiert. Gleichzeitig verteilen die Ozeane die von ihnen aufgenommene Wärme mit den Wassermassen
von den Tropenregionen in die kühleren Gewässer der höheren Breiten und sorgen so für einen Temperaturausgleich.
Entsprechend wichtig ist es zu wissen, wie sich die Ozeanzirkulation unter dem Einfluss des Klimawandels verändert.
Doch dazu gab es bislang widersprüchliche Daten.
Demnach scheinen sich einige Strömungen wie die Nordatlantische Umwälzströmung (Thermohaline Zirkulation)
abzuschwächen, andere dagegen, darunter einige pazifische Strömungsmuster, haben sich beschleunigt.
Strömungen beschleunigt

„Doch aus Mangel an systematischen, direkten Beobachtungsdaten blieb strittig, ob es einen globalen Trend in der
Ozeanzirkulation gibt“, erklären Shijian Hu von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und seine Kollegen.
Um diese Frage zu klären, haben sie nun Beobachtungsdaten eines globalen Bojen-Messnetzes ausgewertet, das seit
1959 Daten zu Meeresströmungen von der Oberfläche bis in rund 2000 Meter Tiefe liefert.
Zusätzlich zu diesem Global Marine Argo Atlas nutzen die Forscher weitere Messreihen
sowie zwölf verschiedene numerische Simulationen, um kinetische Energie der Ozeane und das daraus resultierende
Verhalten zu ermitteln: Argo-Messbojen


Die Auswertungen ergaben: Vor dem Jahr 1990 waren kaum einheitliche Trends in der Ozeanzirkulation festzustellen,
die Veränderungen von einem Jahrzehnt zum anderen waren unterschiedlich und nicht signifikant.
Nach diesem Zeitpunkt jedoch änderte sich dies: „Alle Datensätze deuten auf einen gemeinsamen steigenden Trend hin“,
berichten Hu und sein Team. “ In der Zeit ab 1990 nahm die kinetische Energie der Ozeane um rund 137 Billiarden Joule
pro Dekade zu-das entspricht einer Zunahme von 15 Prozent gegenüber dem klimatologischen Mittel.
„Nach Einschätzung der Forscher hat sich damit das gesamte System der Meeresströmungen, vor allem in den letzten
20 Jahren deutlich beschleunigt“.

Zunehmende Winde als Hauptantrieb

Dieser Trend zu schnelleren Strömungen ist in allen großen Meeresbecken und bis in 2000 Meter Tiefe nachweisbar, wie 
die Forscher berichten.
Dabei hat sich die Zunahme der kinetischen Energie allmählich von der Oberfläche bis in die Tiefen fortgesetzt.
Ab Mitte der 1990er Jahre war dieser Trend dann bis in die Tiefsee nachweisbar . Am stärksten manifestiert sich die 
Beschleunigung der Meeresströmungen in den Tropen: Dort hat die kinetische Energie der Meere deutlich stärker 
zugenommen als in den höheren Breiten, wie Auswertungen ergaben.

Eine genauere Überprüfung zeigte zudem, dass die Beschleunigung der Meeresströmungen nicht allein durch eine 
langfristige natürliche Schwankungen erklärbar ist. „Dieser Trend ist in den letzten beiden Jahrzehnten weit stärker als die

natürliche Variabilität und stimmt auch nicht mit der Pazifischen Dekadischen Oszillation überein“, so Hu und sein Team.
Stattdessen sehen die Forscher die Hauptantriebskraft hinter diesem Trend in einer Zunahme der Winde.
Modellanalysen von sechs globalen Wetterdatensätzen ergaben, dass die durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten  über den 
Meeren in den letzten Jahrzehnten messbar zugenommen haben. Im Schnitt haben sich die Winde dabei um 1,9 Prozent 
pro Dekade beschleunigt, wie Hu und seine Kollegen ermittelten. “ Über den meisten Meeresbecken stimmt das räumliche 
Muster der Windgeschwindigkeiten mit denen des Ozeanverhaltens überein“, berichten sie. So hat auch das Windtempo in den 
Tropenregionen weit stärker zugenommen als in den höheren Breiten. „Diese Ergebnisse sprechen dafür, dass er erhöhte 
Energieeintrag durch den Wind dazu beigetragen hat, die globale Ozeanzirkulation zu beschleunigen“, so Hu und sein Team.
Als Hauptursache für den zunehmenden Wind sehen sie die globale Erwärmung.